Unterschleißheim:CSU und SPD unter 50 Prozent

Ergebnisse der Probewahl von Jugendlichen stehen fest

Die Wahl ist entschieden. Die CSU bekam 26,3 Prozent, die SPD 23,3, auf die Grünen entfielen 15,9 und auf die AfD 12,6 Prozent der Stimmen. Auch die FDP (7,7), die Linke (5,8) und die Piraten (5,5) würden in den Bundestag einziehen, wenn es nach den Schülern in Unterschleißheim ginge. Insgesamt 365 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren haben ihre Stimme während der Schulpausen abgegeben. "Bundestagswahl mit Pausenbrot" hieß die Aktion, die der Kreisjugendring über das Jugendzentrum Gleis 1 organisiert hatte. Der Jugendzentrumsleiter Markus Baier hat die Ergebnisse ausgewertet und interessante Aspekt herausgearbeitet. So stammten zum Beispiel nur 17,1 Prozent der Stimmen für die AfD von Mädchen. Und auch bei den jüngeren Schülern spielte diese Partei eher keine Rolle.

Bei dem Projekt mussten die Jugendlichen aus der Mittelschule, der Therese-Giehse-Realschule und dem Carl-Orff-Gymnasium zunächst die Programme der Parteien auseinanderklamüsern. Sie bildeten Themenfelder und schrieben die wichtigsten Punkte auf Karten, die an eine Pinnwand geheftet wurden. Diese standen dann allen Schülern als Informationsbasis zur Verfügung. In der Pause konnten sie dann an festgelegten Tagen ihre Stimme in die Urnen werfen. In der Mittelschule beteiligten sich 136 Schüler, in der Realschule waren es 65 und im Gymnasium 164. Der Anteil der Mädchen betrug 44 Prozent. Von ihnen stimmten nicht nur weniger für die AfD, sondern auch für die Linke (35 Prozent der Gesamtstimmen für diese Partei stammen von Mädchen). Überrepräsentiert sind sie dagegen mit mehr als 50 Prozent bei den Stimmen für Grüne, FDP und Piraten.

Markus Baier hat die Ergebnisse analysiert und schreibt; "Jugendliche wählen extremer als Erwachsene", klare Positionen würden eher gewählt als Allgemeinplätze. Festgestellt hat er auch altersspezifische Unterschiede. So werde die CSU in allen Altersgruppen gleichmäßig gewählt, die SPD dagegen ist am stärksten bei den jüngeren Jahrgängen vertreten. Die FDP habe mit ihren Wirtschaftsthemen punkten können, die eine große Rolle bei der Jugend spielten, und die Piraten hätten mit der Digitalisierung gepunktet.

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