Unterschleißheim:Aus dem Vollen schöpfen

Treppen Bahnhof Lohhof

Großes Projekt: der barrierefreie Umbau der Bahnhöfe Unterschleißheim und Lohhof.

(Foto: Florian Peljak)

Rekordeinnahmen speisen neuen Etat in Unterschleißheim

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Die Stadt Unterschleißheim hat mit ihrem Haushaltsplan für 2017 nur ein Problem: die Darstellung der Einnahmenentwicklung passt nicht mehr in das Raster der Grafiken. Angesichts einer Rekordeinnahme an Gewerbesteuern im vergangenen Jahr von mehr als 83 Millionen Euro verwaltet das Rathaus zum Jahresende 93,3 Millionen Euro liquide Mittel. Auch bei anstehenden Investitionen von annähernd 50 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren wird das Festgeldkonto laut Kalkulation nicht unter 60 Millionen Euro sinken.

Eine Spitzenstellung bei den Investitionen nehmen die Schulenein: 23 Millionen Euro kostete der Neubau der Therese-Giehse-Realschule, der im aktuellen Etat 2017 noch mit 1,7 Millionen Euro Restkosten zu Buche schlägt, acht Millionen Euro die Erweiterung des Carl-Orff-Gymnasiums, für die heuer drei Millionen Euro aufgewendet werden. Für die 2013 gestartete Erweiterung der Mittelschule mit einem Volumen von 4,3 Millionen Euro fallen heuer 400 000 Euro an. Zudem soll der Neubau der Michael-Ende-Grundschule gestartet werden, für den Investitionskosten von 22 Millionen Euro erwartet werden; im Haushaltsplan sind dafür heuer zunächst 500 000 Euro eingestellt. Größter Ausgabeposten für das laufende Jahr ist die Erweiterung des Freizeitbades "Aquariush" um ein Thermalaußenbecken für 3,9 Millionen Euro. Dazu kommt der Ausbau des Sporttreffs beim Bad für 1,8 Millionen Euro. Schließlich soll heuer auch mit dem Neubau der Fahrzeughalle für das Bayerische Rote Kreuz begonnen werden. Für das Projekt sind knapp drei Millionen Euro veranschlagt, im Etat 2017 etwa die Hälfte.

Nach der Umgestaltung des Rathausplatzes für 2,7 Millionen Euro, die heuer noch mit 300 000 Euro restfinanziert werden muss, beginnt die Sanierung des Rathausgebäudes, wofür 2,8 Millionen Euro angesetzt sind. 300 000 Euro sind für die Aufstockung von Containern am Kinderhort der Caritas vorgesehen und 3,8 Millionen Euro für die Sanierung der Südlichen Ingolstädter Straße, wobei die Refinanzierung durch Anliegerbeiträge noch ungeklärt ist. Größtes anstehendes Tiefbauprojekt ist der barrierefreie Umbau der Bahnhöfe Unterschleißheim und Lohhof für neun Millionen Euro.

An den Landkreis muss Unterschleißheim heuer 31,4 Millionen Euro an Kreisumlage abführen. Wegen der Rekordeinnahme 2016 wird diese zwei Jahre rückwirkend berechnete Umlage 2018 auf annähernd 40 Millionen Euro anschwellen. Neben der Gewerbesteuer haben 21 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer 2016 die Kassen geflutet.

Für die 175 Beschäftigten im Rathaus und 65 in den Stadtwerken wendet Unterschleißheim knapp elf Millionen Euro auf, ein Wert, der in Relation zur Einwohnerzahl weit unter dem Landesschnitt bleibt. Inklusive ihrer Eigenbetriebe zieht die Stadt noch 18 Millionen Euro Schulden mit.

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