Unterhaching:Rote Karte für den Krach

Unterhaching, Förderzentrum für Förderschwerpunkt für geistige Entwicklung, Aktion zum Tag gegen Lärm,  Foto: Angelika Bardehle

Mit grünen und roten Karten zeigen die Schüler, ob sie Geräusche als angenehm oder störend empfinden.

(Foto: Angelika Bardehle)

Unterhachinger Schüler beteiligen sich am Tag gegen Lärm

Von Daniela Bode, Unterhaching

Was ist noch Wohlklang, was ist Lärm? Mag man es lieber laut oder leise? Die Schüler der Klasse drei und vier des Förderzentrums Unterhaching haben sich im Projekt "Klang.Forscher!" schon intensiv mit der Wahrnehmung und Erzeugung von Klängen auseinandergesetzt. Am "Tag gegen den Lärm" am Mittwoch erforschten die Schüler mit Hilfe einer lebenden Lärmampel und in Interviews mit ihren Mitschülern, wie es sich mit dem Thema Lärm verhält.

Die Unterhachinger Schule ist ein Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung. Die lebende Lärmampel funktionierte so, dass die Kinder mit roten und grünen Karten anzeigten, was für sie laut und leise, angenehm oder unangenehm ist. Ein Mediencoach von der Stiftung Zuhören brachte Alltagsgegenstände wie eine Flasche, Teller und eine Gabel mit, die die Kinder ausprobieren durften und anhand derer sie hören konnten, wo die Grenze zwischen Wohlklang und Lärm ist. Lärmampeln werden in manchen Schulen eingesetzt, um den Geräuschpegel zu überwachen. Kinder können sich in dem Fall nach einem vorgegebenen Muster nonverbal zum Lärm äußern.

Außer eine Lärmampel zu bilden, interviewten die Schüler der Klasse 3/4 Kinder einer anderen Jahrgangsstufe zum Thema Lärm. Sie selbst sind quasi Experten, da sie sich seit Beginn des Klangforscher-Projekts mit Zuhören und Klang beschäftigt haben. Bei dem Kooperationsprojekt der Stiftung Zuhören, der Price-Waterhoue-Coopers-Stiftung Jugend - Bildung - Kultur und des Kommunikationsdesign-Büros Chunderksen setzen sich Schüler aus Hessen und Bayern mit akustischen Aspekten ihrer Lebenswelt auseinander.

Am Tag gegen den Lärm stellten die Unterhachinger Schüler ihren Mitschülern, aufgenommen auf einem Tablet, die Fragen: Was ist Lärm? Welche Klänge gibt es? Was kann man dagegen tun? Auf die erste Frage fiel den Kindern einiges ein - Motorrad, Baustelle, Züge zum Beispiel. Ohrenschützer aufsetzen oder einfach das Fenster zumachen waren ihre Ideen zum Schutz vor Lärm.

Der internationale Aktionstag hatte in diesem Jahr das Motto "Lärm - voll nervig!". Er ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik in Kooperation mit dem Arbeitsring Lärm sowie zwei Fachausschüssen der Gesellschaft. Idee ist, die Aufmerksamkeit auf die Ursachen und Wirkungen von Lärm zu lenken, um die Lebensqualität zu verbessern.

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