Unterhaching:Mitgestalten im kleinen Kreis

Unterhaching: Nur zwei Mädchen kamen, um mit Tobias Kühn von der Jugendkulturwerkstatt die Möbel für den Pavillon im Ortspark auszusuchen.

Nur zwei Mädchen kamen, um mit Tobias Kühn von der Jugendkulturwerkstatt die Möbel für den Pavillon im Ortspark auszusuchen.

(Foto: Claus Schunk)

Jugendliche dürfen einen Treff planen. Doch das Interesse ist gering

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Wenn die Jugend Interesse zeigt mitzugestalten, dann lässt sich die Gemeinde Unterhaching das schon mal etwas kosten. 20 000 Euro hatte der Gemeinderat locker gemacht, um den Wunsch junger Mitbürger zu erfüllen, im Ortspark einen Treffpunkt einzurichten, an dem man sich in Hängematten entspannen kann und in einem Pavillon Schutz vor Regen findet. Doch waren bei der Jugendversammlung vor zwei Jahren noch viele begeistert von der Idee - als es um die Umsetzung ging, wollte plötzlich keiner mehr mitmachen. Lediglich zwei Mädchen folgten der Einladung von Gemeinde und Jugendkulturwerkstatt zu einem Planungstreffen. Die durften dann entscheiden, was für die 20 000 Euro angeschafft werden soll.

Etwas enttäuscht war Tobias Kühn, Leiter der Jugendkulturwerkstatt, dann schon. "Es ist schade", sagte er, "denn die Jugendlichen hatten sich schon lange so einen Treffpunkt gewünscht." Doch weiß er auch, dass es ab einem gewissen Alter, zwischen 13 und 18 Jahren, schwierig werde, die Jugendlichen auch für die Details zu interessieren. "Die Jüngeren erreichen wir besser, die sind noch nicht so abgeklärt", hat er festgestellt.

So hatten die beiden zehn und elf Jahre alten Schülerinnen die Möglichkeit, im kleinen Sitzungssaal des Rathauses aus verschiedenen Varianten einen Treff für die 1 700 Zehn- bis 18-Jährigen in Unterhaching zu gestalten, der ihnen zusagt. Mehrere Unterstände, Hängematten und Sitzmöglichkeiten standen zur Auswahl. Wie diese nun im Ortspark zwischen der Tischtennisplatte, dem Fußballtor und der Kapelle angeordnet werden, haben sich die beiden genau überlegt.

Unterstützt wurden sie bei den Planungen nicht nur von Kühn, sondern auch von den Jugendreferentinnen des Gemeinderats Tanja Günther (CSU) und Eva Karbaumer (Grüne) sowie Eva Maier vom Bauamt und Susanne Bauer vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München. Schließlich ging es nicht nur darum, aus einem Katalog schöne Dinge auszusuchen, sondern auch die Praktikabilität der Feiluft-Möblierung zu durchdenken und das Budget im Blick zu haben. Kühn lobte hinterher die beiden Schülerinnen. Sie hätten das richtig gut gemacht. Im Frühjahr 2018 soll mit der Errichtung des Treffpunkts begonnen werden.

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