Unterhaching:Garten und Stadt

Gemeinde ordnet Verdichtung im Ortsteil am Perlacher Forst

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Eigentlich hatte es die Gemeinde Unterhaching mit dem Ortsteil nahe dem Perlacher Forst nur gut gemeint. Die Leute dort sollten durchaus die Möglichkeit haben, ihre Grundstücke besser zu nutzen, denn eine gewisse Nachverdichtung sah man als notwendig an. Ja, auch Terrassenüberdachungen wollte die Verwaltung zulassen. Doch dann lief die ganze Sache an einigen Ecken irgendwie aus dem Ruder, von Auswüchsen sprach man im Gemeinderat mit Blick auf die immer dichter werdende Wohnbebauung und die zugeparkten Straßen in Krieger- und Agfasiedlung. Damit soll jetzt Schluss sein: Das Gremium beschloss in seiner Oktobersitzung einstimmig die Erstellung eines "qualifizierten" Bebaungsplans und folgt damit der Empfehlung des Bauausschusses.

Die Rathausverwaltung hatte auch nach Rücksprache mit dem Landratsamt festgestellt, dass es nicht alleine reichen würde, an der einen oder anderen Stellschraube des bislang bestehenden einfachen Bebauungsplans zu drehen, um die Fehlentwicklung in dem fraglichen Gebiet zu bremsen. Nun will man mit genauen Festlegungen erreichen, dass der Gartenstadtcharakter der Siedlung erhalten bleibt und zugleich mehr geparkte Autos von den Straßen verschwinden.

"Wir müssen dringend etwas tun", sagte SPD-Gemeinderatsmitglied Dieter Senninger. Er sprach sich dafür aus, die Eigentümer in diese Ortsentwicklungsplanung mit einzubeziehen, schließlich habe sich die Ansicht, was eine gute Wohnqualität ausmache, geändert. Klar aber sei für ihn: "Wir müssen die Auswüchse eindämmen."

Auch Christine Helming von den Grünen sieht dringenden Handlungsbedarf: "Wenn man mit dem Auto in diese Straßen reinfährt und einer entgegenkommt, muss man rückwärts wieder raus", schilderte sie die Situation in dem Wohngebiet. "Wir müssen dringend die Stellplatzsatzung reformieren", betonte auch deren Fraktionskollegin Gertraud Schubert. Franz Felzmann von der CSU ist sich sicher: "Wir sind uns völlig einig." Es sei schließlich kein Einzelfall, dass plötzlich statt eines Einfamilienhauses aus den Dreißigerjahren plötzlich ein Sechsfamilienhaus auf dem Grundstück stehe. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) sieht jetzt keine einfache Aufgabe auf die Verwaltung zukommen. "Wir werden eine Menge Dinge beachten müssen", sagte er.

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