Unterhaching:Es hakt an vielen Ecken

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Die Jugendlichen in Unterhaching beschäftigt vor allem der Verkehr - an der Karte zeigen sie Betreuerin Evi Karbaumer (links), wo die Problemzonen liegen. (Foto: Claus Schunk)

Die Jugendversammlung in Unterhaching macht auf tägliche Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die Verkehrssituation in der Gemeinde ist immer ein Thema. Das gilt für die Älteren gleichermaßen wie für die Jüngeren. Jeder kennt Ecken und Straßen in seiner Ortschaft, an denen es so richtig schlecht läuft. Dass auch die Schüler in Unterhaching genau wissen, wo es als Radfahrer oder Fußgänger täglich Grund zum Ärgern gibt und wo Gefahren lauern, haben sie bei der Jugendversammlung am Freitagabend im Kubiz bewiesen. Die Zehn- bis 18-Jährigen gaben Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) sogar einige Lösungsvorschläge, insbesondere für die beiden Brennpunkte Utzweg und Bahnhof mit auf den Weg.

Organisiert hatten das Treffen die drei Jugendreferenten des Gemeinderats, Tanja Günther (CSU), Sebastian Ruppert (SPD) und Evi Karbaumer (Grüne), gemeinsam mit dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum und der Jugendkulturwerkstatt (JKW) Unterhaching. 80 Kinder und Jugendliche waren der Einladung gefolgt, 1800 hatte die Gemeinde eingeladen. "Wir können sehr zufrieden sein", sagte Rathaussprecher Simon Hötzl.

Die Jugendlichen waren zunächst aufgefordert, auf großen ausgehängten Luftaufnahmen ihrer Gemeinde die neuralgischen Punkte zu markieren. "Wo ist es besonders gefährlich? Was ist das Problem?", so die Aufgabenstellung. Schnell kamen jede Menge Punkte zusammen, durch die klar wurde: Es hakt an vielen Ecken. Die Ampelschaltung an der Feuerwehr ist viel zu lang, die Grünphase am Kubiz hingegen viel zu kurz. An die Einbahnstraßenregelung für die Walter-Paetzmann-Straße hält sich auch nicht jeder und beim Kreisverkehr auf der Biberger Straße fahren die Busse gefährlich nah an die Verkehrsinsel heran.

Eltern fahren immer noch direkt vor das Gymnasium

Insbesondere aber monierten die Jugendlichen die noch immer nicht verbesserte Situation am Utzweg. Dort herrscht morgens ein gefährliches Gedränge, vor allem auch weil weiterhin Eltern mit ihren Autos direkt vor die Tore von Gymnasium und Grundschule fahren. Die Straße nur für Lehrer freigeben, vielleicht auch eine Schranke einbauen, schlugen die Schüler vor. Panzer versprach, sich noch einmal der Sache anzunehmen und bei einem Termin mit den Schülervertretern des Gymnasiums zu besprechen. "Aber sperren darf ich die Straße nicht", sagte er.

Auch am Bahnhof gibt es Probleme. Insbesondere die Umlaufsperren am Fuße der abschüssigen Strecke zwischen Vorplatz und Unterführung sind bei den Jugendlichen ein Thema, weil man mit dem Rad dort nur mühsam durchkommt. Einfach abbauen würde aber auch nicht funktionieren beziehungsweise wäre zu gefährlich, sind sich die Teilnehmer der Versammlung einig. Die Vorschläge zur Verbesserung der Situation reichten von verschiedenen Fahr- und Gehspuren bis hin zur Installation von Ampeln. Das Problem ist im Rathaus bekannt, die Grünen hatten im Juli bereits eine Umrüstung der Absperrung beantragt. Bürgermeister Panzer versprach nun, die Sache dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) vorzulegen und um einen Vorschlag zu bitten.

In zwei Projekten können sich die Jugendlichen in diesem Herbst beteiligen: Am 21./22. Oktober sowie am 4./5. November veranstaltet die JKW jeweils von 10 bis 18 Uhr einen Gaffiti-Workshop zur Verschönerung der S-Bahn-Unterführung am Sportpark. Zudem gibt es zur Gestaltung des Unterstands für Jugendliche im Ortspark am Freitag, 17. November, von 16 bis 18 Uhr ein Planungstreffen auf dem Bolzplatz an der Kapelle.

© SZ vom 16.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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