Unterhaching:Eltern vermissen Ferienbetreuung

Lesezeit: 1 min

Die Nase vorn haben Eltern, die eine Ferienbetreuung für ihr Kind gefunden haben. (Foto: Claus Schunk)

Eine Umfrage zeigt das Verbesserungspotenzial in den Unterhachinger Kindertagesstätten auf. Unzufriedenheit herrscht vor allem über die Ganztagsschule

Von Michael Morosow, Unterhaching

Eigentlich sind Eltern vor allem glücklich darüber, wenn sie für ihren Nachwuchs Plätze in Krippen und Kindergärten gefunden haben, oder ihr Kind einen kurzen Schulweg hat. Aber wenn sie schon gefragt werden, dann teilen sie gerne auch mit, was ihnen so alles nicht gefällt an den jeweiligen Einrichtungen. In der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses des Unterhachinger Gemeinderats hat Hauptamtsleiter Thomas Portenlänger das Ergebnis einer Elternbefragung vorgestellt, die entsprechend den Vorschriften des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes im Herbst 2014 gestartet worden ist. Quintessenz des Umfrage-Ergebnisses: Väter und Mütter beklagen fehlende Ferienbetreuung wie zu hohe Besuchsgebühren und wünschen sich eine Ausweitung der Hausaufgabenbetreuung.

Gar nicht erst separat aufgeführt, weil obligatorisch, wurden dabei die Klagen der Eltern über zu teures und schlechtes Essen. "Essen ist ein heißes Thema. Bei jeder Umfrage melden sich jene Eltern, deren Kindern das Essen nicht schmeckt", sagte Rathaussprecher Simon Hötzl.

Die Umfrage wurde in drei Altersgruppen unterteilt, von 2591 Fragebögen kamen 825 zurück, was einer Rücklaufquote von 31,84 Prozent entspricht. In der Kategorie "0 bis 2,99 Jahre" finden die Eltern die Besuchsgebühren der privaten Träger zu hoch und die Schließzeiten der Einrichtungen zu lang. Außerdem wünschen sich viele Eltern eine weitere Kindergartengruppe in der ganzheitlichen Kindertagesstätte "Champini", die zwischen der Stumpfwiese und dem Sportpark derzeit sechs Krippen- und eine Kindergartengruppe betreibt.

Niedrigere Besuchsgebühren der privaten Träger und kürzere Schließzeiten der Einrichtungen wünschen sich auch die Eltern in der Altersgruppe "3 bis 5,99 Jahre", sie beklagen aber zudem eine fehlende Ferienbetreuung und ständigen Personalwechsel. In der Altersgruppe "6 bis 11,99 Jahre" ist die Mängelliste am längsten: Keine Betreuung der Schüler bei Frühschließungen (zum Beispiel bei Weiterbildung der Lehrer); fehlende Betreuung der Ganztagsschule am Freitag; Ganztagsschule schließt weitere Betreuungsmöglichkeiten aus; fehlende Hausaufgabenbetreuung allgemein, keine Ferienbetreuung - so lauten die Kritikpunkte der Schülereltern.

"Die Eltern erwarten, dass sie sich nicht darum kümmern müssen. Ferienbetreuung heißt aber, dass die Schule raus ist und die Eltern sich selbst darum kümmern müssen", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD). Damit können sie bereits beginnen, denn das Sommerferienprogramm des Kulturamtes der Gemeinde steht bereits.

© SZ vom 27.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: