Die ersten Buben und Mädchen, die mit Anni Weyer im Sitzkreis saßen und fröhliche Lieder trällerten, sind den Kinderschuhen schon längst entwachsen; viele haben schon eine eigene Familie gegründet. Zur Freude der Erzieherin mischten sich einige der Ehemaligen unter die Festgesellschaft, als die 55-Jährige in der Kindertagesstätte St. Birgitta ihren Abschied feierte. 22 Jahre war die Einrichtung am Friedensplatz ihre Wirkungsstätte, 21 Jahre lang steuerte sie als Leiterin die Geschicke der Kindertagesstätte.
"Das Lachen der Kinder war immer eine große Bereicherung in meinem Leben", sagte Anni Weyer mit bewegter Stimme, und auch viele Eltern und Kinder hatten feuchte Augen, als sie der gebürtigen Österreicherin aus Hochburg-Ach persönlich Servus sagten, viele mit einem Blumenstrauß in der Hand. "Alle, alle sind wir da, alle, alle, alle" sangen die Kinder beim gemeinsamen Abschiedsgottesdienst. Am Ende gab es dann auch noch anhaltenden Applaus für sie, und Dekan Kilian-Thomas Semel überreichte der passionierten Gärtnerin einen Rosenstock.
Acht Jahre lang hat Anni Weyer einen ungewöhnlich langen Arbeitsweg in Kauf genommen, pendelte zwischen der Gemeinde Oberthingau im Ostallgäu und Unterhaching hin und her, saß täglich fünf Stunden im Auto. Für ihren großen Garten blieb in diesen Jahren wenig Zeit. Jetzt lässt sie sich in Oberthingau nieder, wo auch ihr Lebenspartner lebt. Nur eine Viertelstunde Fahrzeit, vergleichsweise ein Katzensprung, ist es bis ins benachbarte Friesenried, wo sie weiter als Erzieherin arbeiten wird. Die neue Leiterin der Kindertagesstätte St. Birgitta heißt Nadja Unterguggenberger.