Unterföhring/München:Erzürnter Elternbeirat

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Bogenhauser Gymnasium wird nur in kleinem Stil saniert

Von Ulrike Steinbacher, Unterföhring/München

In Bogenhausen stagniert ein Schulbauprojekt, von dem auch viele Unterföhringer Kinder und Jugendliche betroffen sind: Der Altbau des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums soll seit sechs Jahren saniert werden, geschehen ist bisher nichts. Die eigentlich vierzügige Schule - mit knapp 1300 Schülern in je sechs Parallelklassen seit Jahren überbelegt - hat zwar seit 2012 eine sanierte Dreifachturnhalle und seit 2013 einen Erweiterungsbau. Doch das Hauptgebäude aus den Siebzigerjahren blieb unverändert. Geplant wird dessen Sanierung aber schon seit 2009 - in immer wieder neuen Variationen. Noch im Juli kündigte die Stadtverwaltung umfangreiche Arbeiten an: Vier zusätzliche Klassenzimmer sollten entstehen, zwei Verwaltungsräume, 200 Quadratmeter Aula, 140 Quadratmeter Bibliothek. Im September allerdings wurden davon 1000 Quadratmeter gestrichen.

Das Referat für Bildung und Sport begründet sein Umschwenken auf die "kleinere Variante" damit, dass es jetzt "die umfassenden Sanierungspläne als unwirtschaftlich und zu teuer eingestuft" hat. Die Neuplanung werde erarbeitet, zu Zeitplan und Kosten lasse sich noch nichts sagen. Aber: "Die Sanierung und gegebenenfalls Neugestaltung der Räume werden so erfolgen, dass der Bedarf für das sechszügige Gymnasium ausreicht."

Dem Elternbeirat des Gymnasiums ist das zu dürftig. Anfang Oktober bat er in einem Brandbrief an Stadtspitze, Kultusminister und Bezirksausschuss Bogenhausen um Hilfe, "da die bestehende Raumnot an unserer Schule zu eskalieren droht, wenn nicht endlich, wie seit Jahren in Planung, eine umfassende Sanierung und Erweiterung der Schulräume stattfindet". Der Elternbeirat fordert, die große Variante zu verwirklichen, also die vier zusätzlichen Klassenzimmer plus Aula- und Bibliotheksflächen zu bauen. Angesichts stetig steigender Schülerzahlen stelle schon dies "nur eine Minimallösung" dar.

Das sieht auch die CSU im Bezirksausschuss Bogenhausen so. Für die November-Sitzung hat sie einen Antrag formuliert, der Informationen über den Sachstand fordert, aber auch über die "Kriterien, die Einfluss auf die Priorisierung von schulischen Bau- und Sanierungsmaßnahmen haben". Im Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park entstünden in den kommenden Jahren 1500 Wohnungen: "Verzögerungen bei Sanierung und Erweiterung des einzigen Gymnasiums im Stadtteil sind aufgrund des zu erwartenden Zuzugs definitiv nicht hinnehmbar."

© SZ vom 30.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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