Unterföhring:Zuschuss zum Föhringer Ring

Stau am Föhringer Ring in München, 2016

Am Föhringer Ring staut sich regelmäßig der Verkehr. Deshalb soll er ausgebaut werden.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Nach der Gemeinde Unterföhring gibt auch die Stadt München fünf Millionen Euro für den Ausbau frei

Von Alfred Dürr, München/Unterföhring

Der Weg zur Entschärfung einer der größten Staustellen im Münchner Norden ist endgültig frei: Nun hat auch der Planungsausschuss des Münchner Stadtrats dafür gestimmt, zu Gunsten eines raschen vierspurigen Ausbaus des Föhringer Rings fünf Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Vor kurzem hatte bereits der Unterföhringer Gemeinderat ebenfalls fünf Millionen Euro für die Ausbau-Maßnahme freigegeben.

Die Gesamtkosten liegen bei 52,2 Millionen Euro. Die finanzielle Hauptlast trägt der Freistaat. Er ist auch für die weitere Planung, Ausschreibung, Vergabe und Bauabwicklung sowie den anschließenden Unterhalt zuständig, da es sich beim Föhringer Ring um eine Staatsstraße handelt. Seit Jahren ist die rund zwei Kilometer lange Verbindung - 900 Meter gehören zu Unterföhring - zwischen der Effnerstraße und der Nürnberger Autobahn (A 9) an der Grenze ihrer verkehrlichen Leistungsfähigkeit angelangt. Genervte Pendler und Kommunalpolitiker drängten auf einen Ausbau des Rings. Doch Fragen der planerischen und finanziellen Zuständigkeit blockierten eine Lösung. München zeigte zunächst keinerlei Neigung, sich mit einem Betrag am Ausbau zu beteiligen. Zuständig sei allein der Freistaat. Dieser wiederum wollte auch die Stadt in die Pflicht nehmen.

Anfang Juni trafen sich Innen- und Bauminister Joachim Herrmann (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft) zu einem Spitzengespräch. Damit endlich etwas mit dem Ausbau vorangehen konnte, einigte sich die Runde auf ein besonderes Finanzierungsmodell. München und Unterföhring nähmen mit dieser Vereinbarung zeitlich und inhaltlich Einfluss auf den Ausbau des Rings, heißt es in der Vorlage für den Münchner Stadtrat. Der Freistaat hätte ohne die Beteiligung der beiden Kommunen den Föhringer Ring zurückgestellt und erst andere Projekte verwirklicht.

München sieht das gemeinsame Finanzierungsmodell als ein weiteres wesentliches regionales Kooperationsprojekt bei Infrastrukturverbesserungen. Durch die Zusammenarbeit werde das Mobilitätsangebot für beide Kommunen verbessert. Allerdings unterstützten Grüne und Linke im Münchner Stadtrat die Vereinbarung nicht. Sie bemängeln, dass beim Ausbau des Rings zu wenig Rücksicht auf den öffentlichen Verkehr genommen werde. Busse müssten künftig sehr viel schneller über den Ring kommen.

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