Unterföhring:Zindlerhaus bleibt erhalten

Unterföhrings Gemeinderat fügt sich dem Denkmalschutz

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

"Jetzt müssen wir mit den Konsequenzen leben", sagte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) am Donnerstag im Gemeinderat. Und einen neuen Standort für eine integrative Kita in suchen, die nach einstimmigem Beschluss der Kommunalpolitiker eigentlich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnwärterhäuschens entstehen hätte sollen. Weil aber das Landesamt das Zindlerhaus als erhaltenswert eingestuft und auf die Denkmalliste gesetzt hat, darf es nicht abgerissen werden. "Ich werde den Teufel tun und den Rechtsweg beschreiten", versicherte der Bürgermeister in der Sitzung am Donnerstagabend. Der Gemeinderat pflichtete Kemmelmeyer bei und sprach sich einstimmig dafür aus, einen neuen Standort für die Kinderkrippe im Gemeindegebiet auszuloten. Der Antrag der SPD, die Kita auf dem Zindlerhaus-Grundstück oder im Planungsumgriff der neuen Ortsmitte unterzubringen, ist damit obsolet.

Nach den Worten von Kemmelmeyer wird die Gemeinde in absehbarer Zeit nicht umhin kommen, das Haus im Innern herzurichten. Von außen ist das Bauwerk tatsächlich hübsch anzusehen, wie es da mit seiner renovierten gelben Fassade und den grünen Fensterläden in einem großzügigen Garten steht. Die Räume im Erdgeschoss und im ersten Stock sind einladend, seitdem die Gemeinde das Gebäude in der Amtszeit von Franz Schwarz für mehr als 100 000 Euro hat herrichten lassen. Keller und Speicher dagegen müssen grundlegend saniert werden, um den inneren Verfall zu stoppen. "Wir werden in das Baudenkmal investieren müssen", sagte der Bürgermeister.

Manfred Axenbeck sagte, für ihn sei es verwunderlich, "dass der Denkmalschutz solche Objekte annimmt". Der CSU-Fraktionsvorsitzender war ein erklärter Befürworter des Abbruchs des Zindlerhauses.

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