Unterföhring:Spaltpilze zum Geburtstag

Lesezeit: 1 min

Unterföhrings Böllerschützen feiern und ernten Kritik

Zehn Jahre Böllerschützen - deswegen veranstalten die Unterföhringer Schützen eine große Silvestersause am Schlittenberg an der Kanalstraße, drinnen und draußen, mit Musik, Essen und Trinken und Feuerwerk. Doch nicht jeder sieht nur Grund zur Freude bei der Party, es gibt auch Kritik. Der Grund ist der geplante Einsatz von 20 Gas-Heizpilzen und einem Gebläse.

So ein Gas-Heizpilz spaltet schon seit langem Gegner und Befürworter. Während die einen die Wärme bei gleichzeitigem Blick in eine Schneelandschaft schätzen, monieren die anderen die Umweltfolgen. Würde so ein Heizpilz circa 35 Stunden in der Woche das ganze Jahr über betrieben, so lautet eine Rechnung, würde er etwa vier Tonnen Kohlendioxid ausstoßen, etwa so viel wie ein Kleinwagen das Jahr über. In manchen Städten ist der Pilz deswegen auch verboten, so muss der Heizpilz in Münchner Gastronomiebetrieben während der Wintermonate drinnen bleiben. In Unterföhring jedoch gibt es keine Bestimmung dazu, sagt Lothar Kipp, Leiter des Hauptamts. Er kennt die Kritik an den Heizpilzen, ein bisher unbekanntes Problem in Unterföhring. Beim Christkindlmarkt etwa gibt es keine Zusatzwärme. "Bei künftigen Veranstaltungen werden wir das bei unserer Entscheidung mit berücksichtigen", sagt Kipp.

Josef Peischl, Vorsitzender des Soldaten- und Kriegervereins, zu dem die Böllerschützen gehören, sieht die Heizstrahler dagegen nicht als Problem an. Schließlich habe auch die Gemeinde keine Einwendungen gehabt. "Wir sind ja nicht in der Stadt, das ist ja freies Gelände", sagt er. Peischl sorgt sich mehr um das Wetter, und dass die Leute nicht nass werden, "dann kommen sie ja nicht". Auf jeden Fall werden die Böllerschützen auch Schirme aufstellen. Außerdem gibt es eine Hütte, in der etwa 220 Gäste Platz haben und ein Zelt für etwa 70 Besucher. Peischl rechnet mit 400 bis 500 Gästen. Sie erwartet ein reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot. So gibt es beispielsweise Wildragout, Kasspatzn, und Lachs über offenem Feuer zubereitet. Die Party beginnt mit dem Silvesterschießen um 18.30 Uhr und geht bis etwa 3 Uhr. Der Eintritt ist frei. Großes Silvesterfeuerwerk und Heizpilzwärme inklusive.

© SZ vom 30.12.2017 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: