Unterföhring:Selbst bauen oder warten

Unterföhring: Nach dem ersten Bauabschnitt im vergangenen Jahr sollte es eigentlich heuer an Ostern weitergehen mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt.

Nach dem ersten Bauabschnitt im vergangenen Jahr sollte es eigentlich heuer an Ostern weitergehen mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt.

(Foto: privat)

Unterföhring dringt vergeblich auf den raschen Abschluss der Ortsdurchfahrt-Sanierung

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Mit Kopfschütteln hat der Unterföhringer Gemeinderat auf den Vorschlag aus dem Haus des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) reagiert, dass die Gemeinde den zweiten Bauabschnitt zur Sanierung der Ortsdurchfahrt ja in Eigenregie und auf eigene Kosten realisieren könnte, als Vorausleistung, versteht sich. Wie Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung zusammenfasste, ist das der Inhalt des Antwortschreibens des Ministers auf die Beschwerde der Unterföhringer darüber, dass der für 2016 avisierte zweite Teil der Sanierung der Münchner Straße wegen Geldmangels des Freistaats auf die lange Bank geschoben wurde.

Im März hatten die Unterföhringer erfahren, dass das Projekt verschoben wird - und äußerst verärgert darauf reagiert. Denn die Planungen, dass der zweite Bauabschnitt an Ostern beginnen sollte, standen bereits. Doch daraus wurde bekanntlich nichts, weil es an der Finanzierung haperte. Immerhin habe der Minister mitgeteilt, dass es nächstes Jahr etwas werde, sagte Kemmelmeyer.

Im vergangenen Sommer hatte das Staatliche Bauamt in einer Kooperation mit der Gemeinde mit dem kommunalen Energieversorger den ersten Abschnitt der Hauptdurchgangsstraße zwischen Kirchenweg und Ahornstraße saniert. Die Kosten von mehr als 800 000 Euro hatten sich Freistaat, Kommune und Geovol geteilt. Der kommunale Energieversorger hatte 2011/12 in der Straße Leitungen für die Geothermie verlegt. Die Fahrbahn und auch die Gehwege wurden danach zum Teil nur notdürftig ausgebessert.

Eine Sanierung der Staatsstraße 2053, auf der immerhin mehr als 25 000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs sind, war unumgänglich. Um darüber hinaus die Anwohner der viel befahrenen Strecke vor Krach zu schützen, wurde im ersten Ausbauschritt ein sogenannter lärmmindernder Belag aufgebracht. Diesen Flüsterasphalt soll es auch im zweiten Abschnitt geben, wie Staatliches Bauamt und Gemeinde Unterföhring übereinstimmend ankündigten.

Den Hinweis des Ministeriums, dass das für die Sanierung zuständige Staatlich Bauamt Freising die Gemeinde Unterföhringer gerne unterstütze, wenn sie die Geduld nicht aufbringt und gleich loslegen will, quittiert man im Rathaus mit Unverständnis. Das könne ja nicht angehen, hieß es.

Selbst wenn die Sanierung des zweiten Abschnitts wie angekündigt 2017 kommt, ist das Projekt nicht ganz unproblematisch zu verwirklichen: Denn in Ismaning wird ein neuer Kreisverkehr am Agrob-Medienpark gebaut, auch im nächsten Jahr. Zu diesem Zweck muss die für Pendler wichtige Staatsstraße nach Unterföhring und München komplett gesperrt werden. Und das könne freilich nicht gleichzeitig geschehen, zitierte Kemmelmeyer aus Herrmanns Schreiben. Offenbar aber soll das Ismaninger Projekt erst in den Sommerferien 2017 verwirklicht werden.

"Unterföhring muss dann in den Pfingstferien vonstatten gehen", sagte der Bürgermeister. Monatelang könne die wichtige Straße ja nicht komplett gesperrt werden. Zumal auch noch der achtspurige Ausbau des Autobahnrings A 99 anstehe. Da seien dann keine kleinräumigen Umleitungen mehr möglich, heißt es in dem Schreiben aus dem Ressort von Herrmann. Unterföhring wird sich also weiter bemühen, dass spätestens Pfingsten 2017 etwas passiert mit dem zweiten Teil der Sanierung der Ortsdurchfahrt.

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