Unterföhring:Räder von Flüchtlingen Ziel von Reifenstechern

Zufall oder eine gezielte ausländerfeindliche Aktion? Laut dem Asylhelferkreis Unterföhring sind seit Anfang des Jahres mehrmals die Fahrräder von Asylbewerbern, die an der Bushaltestelle "Am Kanal" an der Ortsgrenze zwischen Ismaning und Unterföhring abgestellt waren, beschädigt worden. Unter anderem wurden die Reifen aufgeschlitzt. Man habe solche Vorfälle bereits in der Vergangenheit vereinzelt beobachtet, aber jetzt sei es akut, sagt Susanne Skuballa vom Helferkreis. Die Polizeiinspektion in Ismaning hat dagegen nach eigener Auskunft bislang nicht mehr Anzeigen wegen Beschädigungen von Fahrrädern an der Haltestelle aufgenommen.

Die Bushaltestelle liegt nahe der Flüchtlingsunterkunft am Ende der Bauhofstraße. Dort leben etwa 140 junge Männer, die den Weg von der Unterkunft zum Bus zumeist mit dem Fahrrad zurücklegen. "Die brauchen ihre Räder, um in die Arbeit oder in die Schule zu kommen", sagt Skuballa. Wenn jemand die Fahrräder mutwillig beschädige, sei das eine "Sauerei". Der Arbeitskreis hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Indem man die Taten publik macht, hofft man auch, die Täter abzuschrecken. "Wer hat denn etwas von solchen Aktionen?", fragt sich Skuballa. "Das bringt nur Schaden." Auch den eigenen Nachbarn: Schließlich seien es Unterföhringer gewesen, die den Flüchtlingen die Fahrräder gespendet haben und nun beim Reparieren helfen.

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