Unterföhring:Mosaike und Meditation

UNTERFÖHRING: Tag der offenen Gartentür / Ruth Hofbauer

Ruth Hofbauer führt am Tag der offenen Gartentür durch ihr Kleinod in Unterföhring.

(Foto: Johannes Simon)

Der Tag der offenen Gartentür führt in einen Künstlergarten

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Die Knochensäule, die neben dem kleinen Weg steht, der in den Garten hinter dem Haus führt, hat ein berühmtes Vorbild. Ruth Hofbauer, stolze Gartenbesitzerin in Unterföhring, hat sich für ihr Kunstwerk von der Casa Batlló in Barcelona inspirieren lassen. Das 1877 errichtete Gebäude wurde von Antoni Gaudí 25 Jahre später umgebaut und gehört zu den baulichen Glanzstücken der Hauptstadt Kataloniens. Eine ähnliche Funktion hat auch Hofbauers Replik im Kleinformat in ihrem Garten, der voller Kunstwerke ist. Am Sonntag hat die Unterföhringerin zum ersten Mal bei der bayernweit stattfindenden Aktion "Offene Gartentür" mitgemacht.

Auf einer Fläche von 300 Quadratmetern hat die 54-Jährige am Dorfangerweg einen beeindruckenden Künstlergarten geschaffen, in dem alles blüht und gedeiht: Die Wege ebnen selbstgefertigte und -gebrannte Fliesen, Hofbauer spielt mit Klinker, Granit, Stein und unterschiedlichen Farben. In mit Mosaiken ausgelegten Bassins plätschert leise das Wasser, in einem Teich schwimmen Goldfische und deren bunte Artgenossen. Früher war die Wasserstelle ein Pool für die mittlerweile groß gewordenen Kinder, wie Ruth Hofbauer erzählt. Heute sorgt der Teich für Kühle an heißen Tagen.

Die Verwaltungsangestellte findet in der Gartengestaltung ihren Ausgleich: "Das ist wie Meditation", sagt Hofbauer, deren Lieblingsblumen englische Rosen sind. Die haben freilich durch die Hitze der vergangenen Wochen gelitten und dürften sich genau wie die vielen Stauden und Sommerblüher über die ausgerechnet am Sonntagvormittag einsetzenden Regenfälle gefreut haben. Auch Hofbauer selbst nimmt die Nässe von oben gelassen: Ein Regenschirm steht bereit, um die - natürlich selbst mit Schirmen ausgestatteten - Besucher durch das Kleinod zu führen.

Mehr als 50 Interessierte hat Ruth Hofbauer bis zum Spätnachmittag durch ihren Garten geführt, zeitweise herrschte sogar ein kleiner Ansturm, weil der Himmel dann doch wieder aufgerissen hat, wie sie berichtet. Der Tag hat ihr Spaß gemacht, trotz des Regens, der das "Englische-Garten-Feeling" ermöglichte. Aber auch wegen des Regens. Schließlich muss nach einem solch nassen Tag abends nicht so viel gegossen werden.

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