Unterföhring:Gute Aussichten

Unterföhring: Von der Dachterrasse des sechsstöckigen Gebäudes hat man einen wunderbaren Blick auf die Alpen und auf München.

Von der Dachterrasse des sechsstöckigen Gebäudes hat man einen wunderbaren Blick auf die Alpen und auf München.

(Foto: Robert Haas)

Der Bau eines Hotels mit Geschäftszentrum stärkt die Infrastruktur in Unterföhring

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Von ganz oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Alpen und auf die Stadt. Wer in Richtung Südwesten schaut, kann sogar die Münchner Frauentürme sehen. Die Rede ist von der Terrasse, die in den nächsten Wochen und Monaten auf dem Dach eines neuen Hotels im Unterföhringer Gewerbegebiet entstehen wird. Am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert für das Projekt an der Ecke Dieselstraße/Mitterfeld Allee. 24 Meter ist das Gebäude hoch - und wenn es fertig ist, können sich auf dem Dach nicht nur die Hotelgäste einen "Sundowner" gönnen, sondern alle, die gern weit weg vom Boden einen Drink zu sich nehmen.

Das Bauwerk haben die zahlreichen Arbeiter in Rekordzeit in die Höhe gezogen, erst im vergangenen November war der erste Spatenstich. Es muss auch alles relativ schnell gehen, denn der Bauherr, Anton Lechner und seine Familie aus Unterföhring, haben ein Ziel: Zur Baumesse Bauma im Frühjahr 2016 soll das insgesamt 121 Zimmer zählende Hotel samt Einzelhandelsflächen fertig sein. Direkt am Kreisel Dieselstraße/Mitterfeldallee im Gewerbegebiet der Medienkommune entsteht ein sechs Stockwerke hoher Komplex mit Dachterrasse und Bistro. Zudem wird es einen Supermarkt, ein Lokal und kleinere Läden auf dem 15 000 Quadratmeter großen Areal geben.

Für den Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (PWU) ist vor allem das Geschäftszentrum mit Nahversorger und an dessen Angeboten ein Gewinn für das Gewerbegebiet: Die vielen tausend Beschäftigten auf dem Versicherungs- und Mediencampus in Unterföhring warteten auf Einkaufsmöglichkeiten, die es bislang in diesem Bereich nicht gebe und die nun durch die Ansiedlung eines Supermarktes entstünden.

Lechner, der bereits in der Unterföhringer Ortsmitte ein Hotel betreibt, dankte bei der Hebweih-Feier der Gemeinde und den Handwerkern sowie Baufirmen für ihre bislang gute Arbeit an dem 24 Meter hohen und 35 Meter breiten Gebäude. Von Unfällen sei man auf der großen Baustelle zum Glück bislang verschont geblieben, berichtete er. "Möge das so bleiben." Dabei hatte es gleich zu Beginn einen großen Schreck gegeben: Im Juli 2014 war auf dem Areal eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Ausgerechnet am Tag des Halbfinales zwischen der deutschen Nationalmannschaft und der Seleção bei der Fußball-WM in Brasilien stießen Arbeiter auf den 125 Kilo schweren Blindgänger. In einem Radius von 500 Metern mussten alle Gebäude evakuiert werden, bevor die Bombe entschärft werden konnte. Betroffen waren 8000 Beschäftigte.

Das Kostenvolumen für das Projekt beträgt rund 21 Millionen Euro inklusive Grundstück. Gut 80 Arbeiter haben in den vergangenen Wochen und Monaten auf der Baustelle gewerkelt. Geplant haben den Hotelkomplex samt Gastronomie und Einzelhandelsflächen sowie Parkplatz die Architekten und Ingenieure von ATP München. Das Büro hat bereits das Kulturzentrum 2411 im Hasenbergl sowie das Schwabinger Tor in der Landeshauptstadt entworfen.

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