Unterföhring:Betreten verboten

Zäune sollen das Biotop am Feringasee schützen

Die Zäune am Feringasee entlang des Biotops sollen bestehen bleiben, denn der Landkreis will für das Nordufer eine dauerhafte Benutzungssperre erlassen. Der Ausschuss für Energiewende und Landwirtschafts- und Umweltfragen hat sich in seiner Novembersitzung für eine entsprechende Änderung der Satzung ausgesprochen.

Hintergrund dieser Maßnahme ist das im Bebaungsplan festgeschriebene Biotop möglichst nahe an der Seefläche. Nun ist der Feringasee aber zugleich ein ausgewiesenes Erholungsgebiet des Landkreises, der damit eine Verkehrssicherungspflicht hat. Mit einem Schild "Betreten auf eigene Gefahr" wie es in der freien Natur genügen würde, ist es hier deshalb nicht getan. Denn es führt der Rundweg an dem betroffenen Uferabschnitt vorbei und auch die Liegewiesen reichen bis an das Biotop heran. Somit befürchtet man im Landratsamt, dass vor allem Kinder unbeaufsichtigt die Biotopflächen betreten und in dem dichten Gehölz zu Schaden kommen könnten. Mit dem geplanten Betretungsverbot will der Landkreis nun sein Haftungsrisiko vermindern.

Anders wird die Lage am Poschinger Weiher gesehen. Hier hält das Landratsamt ein Betretungsverbot nicht für erforderlich. Am Ostufer befindet sich zwischen dem Dammfuß des Isarkanals und dem Seeufer eine auwaldtypische Vegetation aus Weiden, Pappeln, Eschen und Berg-Ahorn. Doch führt hier kein Seerundweg am Biotopbereich vorbei, und auch Liegewiesen gibt es in dem Bereich nicht. Gleichwohl könnten natürlich umfallende Bäume auf den Dammweg des Isarkanals, auf den Trampelpfad im Biotop oder auf die Wasserfläche des Sees stürzen. Ganz abwegig ist das nicht, denn große Probleme bereitet hier derzeit das Eschensterben. Erst kürzlich hat eine Geländekontrolle gezeigt, dass die erfolgte Totholzentfernung zum Erhalt der Verkehrssicherheit nur kurzfristig ausgereicht hat. Der Gesundheitszustand der Eschen habe sich weiter verschlechtert, stellt das Landratsamt fest, wiederum seien Äste, Kronenteile und ganze Bäume trocken.

Nun verursacht das Eschentriebsterben nicht allein das Absterben der Triebe, sondern führt auch zur Wurzelfäule. Aus Sicht des Landratsamts kommt die Behörde daher nicht darum herum, in diesem Winter voraussichtlich den Eschenbestand komplett zu entnehmen - und damit immerhin 90 Prozent der Bäume in diesem Gebiet. Die Gefahr umstürzender Bäume wäre damit dann gebannt.

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