Umzug:Eigene Bleibe für die VHS

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Gemeinde Kirchheim mietet Räume im Gewerbegebiet an

Von Christina Hertel, Kirchheim

Politische Vorträge oder Literaturkurse hat die Volkshochschule im Osten des Landkreises (VHS) in Kirchheim bislang nicht angeboten. Weil dafür gar kein Platz war. Die Volkshochschule, zu der auch Aschheim und Feldkirchen gehören, hatte in Kirchheim bislang keine eigenen Räumlichkeiten. Das ändert sich nun. Die Gemeinde mietet für die VHS an der Benzstraße 1b am Rand des Kirchheimer Gewerbegebiets Räumlichkeiten an. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Die Räume nutzt momentan die Arbeiterwohlfahrt (Awo) für ihre Klawotte. Das Gebrauchtwarenkaufhaus eröffnete erst im September 2016 und muss nun schon wieder zumachen. Kirchheim schließt mit der Awo einen Untermietvertrag für fünf Jahre. Das neue Angebot der VHS soll am 13. September beginnen.

Bislang konnte die Volkshochschule ihre Kurse in Kirchheim nur in Klassenzimmern der beiden Grundschulen und der Mittelschule abhalten. Keine optimale Lösung, sagt VHS-Geschäftsführerin Carmen Stahl. Seminarleiter mussten jedes Mal Stühle und Tische verrücken. Oder Nähkurse fanden dort statt, wo am Vormittag noch geklebt und gebastelt wurde. "Früher war es so, dass die Schulen am Nachmittag quasi stillgelegt waren. Doch das ist schon lange nicht mehr der Fall." Die Folge für die VHS: In Kirchheim musste sie ihr Angebot immer weiter zurückfahren. Und weil der Raumbedarf der Schulen auch in Zukunft größer wird, hätte die Volkshochschule nach den Sommerferien in der Grund- und Mittelschule gar keinen Platz mehr gehabt.

An der Benzstraße hat die Volkshochschule künftig vier Seminarräume, ein Büro und einen Bereich, wo Gesundheitskurse stattfinden sollen, alleine zur Verfügung. Optimal, findet Geschäftsführerin Carmen Stahl und plant, das Angebot in Kirchheim auszubauen. Vorstellen könnte sie sich zum Beispiel verschiedene Vorträge. Um diese zu hören, mussten die Kirchheimer bislang immer nach Aschheim fahren. Auch Literaturkurse seien denkbar.

Einziger Haken: Die Räumlichkeiten befinden sich am Ende des Kirchheimer Gewerbegebiets. SPD-Gemeinderätin Ilse Pirzer wies darauf hin, dass sie sich dort kein Angebot für Kinder vorstellen könne. Die Fahrt dorthin sei zu gefährlich. Auch VHS-Leiterin Stahl sagt: "Ob die Menschen das Angebot an dem Standort annehmen, müssen wir erst sehen." Die Gemeinde gibt für die Miete 41 000 Euro mehr aus als geplant. Die Volkshochschule muss sich daran nicht beteiligen.

© SZ vom 13.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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