Umgestaltung:Neubiberg lobt Wettbewerb fürs Rathaus aus

Bis zu 20 Arbeitsgemeinschaften sollen ihre Entwürfe für die Erweiterung und die Freiraumgestaltung einreichen können

Von Daniela Bode, Neubiberg

Für die Erweiterung des Rathauses lobt die Gemeinde Neubiberg einen Architektenwettbewerb aus. Den Text dafür wird die Gemeindeverwaltung mit Unterstützung des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München erarbeiten. Voraussichtlich am 3. Juli soll er dem zuständigen Sonderausschuss des Gemeinderats zur Beratung vorgelegt werden. Dieses Vorgehen hat das Gremium in dieser Woche nach längerer Diskussion einstimmig beschlossen. Kritikpunkte waren, dass das Raumprogramm noch nicht detailliert besprochen sei und man die Kosten im Blick haben müsse.

Wie der Ausschuss im Januar beschlossen hatte, soll das Rathaus saniert werden. Das Verwaltungsgebäude am Rathausplatz 14 und 16 sowie die alte Feuerwehrgarage wird abgerissen und durch einen Erweiterungsbau ersetzt werden. Das Gremium hatte auch entschieden, dass ein Architektenwettbewerb stattfinden soll. Hintergrund ist, dass selbst für die Planung ein Vergabeverfahren nötig ist und es daher keine Gewissheit gibt, wie ein Entwurf aussehen würde.

Der Vorteil des Wettbewerbs ist, dass der Gemeinde am Ende mehrere Entwürfe vorliegen. Geplant ist nun, dass bis zu 20 Arbeitsgemeinschaften aus je einem Architektur- und einem Landschaftsarchitekturbüro teilnehmen, die Vorschläge für die Gebäude sowie den Freiraum drumherum liefern. Schließlich soll ein "gesamtes großes Ganzes" entstehen, wie die Architektin Anna-Maria Martin vom Planungsverband sagte, die die Gemeinde bei dem Prozess begleitet. Plan ist, dass der Auslobungstext Ende Juli EU-weit bekannt gemacht wird.

Am Ende wird ein Preisgericht die Arbeiten der teilnehmenden Büros besprechen und die Preisträger empfehlen. Es besteht aus fünf Fachpreisrichtern, also etwa Architekten, und vier Sachpreisrichtern, die bereits benannt wurden: Neben Bürgermeister Günter Heyland von den örtlichen Freien Wählern sind dies Hartmut Lilge (CSU), Gregor Röslmaier (SPD) und Kilian Körner (Grüne). Denn auch die Besetzung des Preisgerichts muss bei Bekanntmachung des Auslobungstexts bereits feststehen.

Der Wettbewerbstext wird auf den bisherigen Beschlüssen aufbauen, es wird also von einem Raumprogramm mit 1951 Quadratmetern ausgegangen. Manchen Gemeinderäten genügte das nicht: Hartmut Lilge (CSU) kritisierte, man habe die Details des Raumprogramms noch gar nicht besprochen. Bauamtsleiter Christian Einzmann riet allerdings davon ab, zu genaue Vorgaben zu machen, da ja gerade der Wettbewerb mögliche Lösungen bringen solle.

Bürgermeister Heyland wehrte Lilges Kritik ab. Es genüge, bestehende Beschlüsse zu akzeptieren - im Juli 2016 hatte das Gremium den Raumbedarf von 1951 Quadratmetern beschlossen. Ganz genaue Angaben könnten außerdem nicht getroffen werden, weil es im alten Rathaus noch offene Fragen zum Brandschutz gebe.

Thomas Pardeller (CSU) störte sich an dem Sitzungssaal mit etwa 200 Quadratmetern, der das Projekt teuer mache. Er kritisierte auch, dass die Baukosten insgesamt weit über dem sonst für Verwaltungsgebäude üblichen Wert lägen. Zum Sitzungssaal verwies Heyland darauf, dass eine Mehrheit ihn beschlossen habe, wenn auch eine knappe. Zu den Kosten insgesamt legte Bauamtsleiter Einzmann dar, dass es sich bei der Prognose von 7,7 Millionen Euro nur um einen Vergleichswert mit ähnlichen Referenzprojekten handle und der Wert sehr wohl im Bereich der Referenzen läge. Heyland verwies auch darauf, dass nicht nur ein Verwaltungsgebäude entstehen werde, sondern auch eine Tiefgarage, die nicht nur von Verwaltungs-und Bibliotheksmitarbeitern genutzt werden könne, sondern auch von Veranstaltungsbesuchern. Pardeller ließ nicht locker und betonte, dass das Gremium darauf achten müsse, die Kosten gering zu halten, damit es der Gemeinde nicht ergehe wie beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Unterbiberg. Die Kosten waren am Ende deutlich höher als zunächst geplant. Gregor Röslmaier (SPD) pflichtete ihm bei. Am Ende stimmten doch alle zu.

Schon lange ist bekannt, dass die Verwaltung mehr Platz braucht und daher die betreffenden Gebäude erweitert werden sollen. Zuletzt hatte sich dazu der Sonderausschuss gebildet, der sich um sämtliche Angelegenheiten rund um die Rathauserweiterung kümmern soll.

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