Taufkirchen:Neue Gespräche über Sportpark

Bürgermeister hält Einigung im Taufkirchner Streitfall für möglich

Von Ljubo Herceg, Taufkirchen

Im Taufkirchner Gemeinderat ist es am Donnerstagabend hoch hergegangen. Die abgelehnte Sportparkerweiterung und die Vorwürfe von FW-Fraktionschef Michael Lilienthal gegen Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) lieferten Zündstoff. Um Druck aus dem Kessel zu nehmen, verkündete Taufkirchens Bürgermeister als zweiten Tagesordnungspunkt alle Beschlüsse aus nichtöffentlichen Sitzungen des Gemeinderats aus dem Jahr 2017. Lilienthal hatte wegen der nichtöffentlichen Beratung der Sportpark-Angelegenheit Aufsichtsbeschwerde gegen Sander erhoben.

Sanders Bericht aus nichtöffentlicher Sitzung war ein Novum und soll in Zukunft stets so gehandhabt werden, sofern Geheimhaltung nicht zwingend ist. Sander erklärte auch, warum die Sportparkerweiterung unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutiert und abgelehnt worden war: "Die Kommunalaufsicht hat mir meine Anfrage bestätigt, dass die nichtöffentliche Entscheidung gegen den Umbau des Sportparks rechtens war." Lilienthal nahm das sichtlich konsterniert auf, denn er hatte noch keine Antwort auf seine Aufsichtsbeschwerde bekommen. Sander sagte: "Mir wurde versichert, dass die Vertragsangelegenheiten insbesondere zum Erbbaurecht, zu den Bürgschaften sowie zur Rückzahlung der Zuschüsse und Darlehen beim Sportpark unter die Geheimhaltung fallen." Lilienthals Vorwürfe wurden damit entkräftet.

Vom Tisch war im Gemeinderat die Sportparkerweiterung nicht. Die Freien Wähler hatten einen Antrag gestellt, über das Projekt bis 30. November 2018 noch mal zu diskutieren - öffentlich. "Wir wollen den SV-DJK unterstützen, doch leider haben wir das Geld nicht", sagte Lilienthal und wich mit einem spontanen "Planspiel" von seinem eigentlichen Antrag ab. "Vielleicht können wir eine abgespeckte Version des Umbaus umsetzen? Die schlecht laufende Gaststätte aus dem Projekt herausnehmen. Oder uns alternative Umbaupläne des Sportvereins anhören und dann neu diskutieren." Sander griff die Idee auf. Er kündigte an, sich am 29. November mit den stellvertretenden Bürgermeistern Alfred Widmann (SPD) und Rudi Schwab (Grüne) sowie dem Präsidium des Vereins zu treffen und darüber zu reden. "Die Sportparkerweiterung ist noch nicht gestorben, lediglich das Paket mit dem hohen Finanzrahmen wurde abgelehnt", so Sander. Die Grünen empfahlen, Lilienthal solle seinen Antrag durch seine Anmerkungen ergänzen. Doch der beließ es bei seinem ursprünglichen Antrag, der mit 14:9 abgelehnt wurde. Dafür stimmten die Freien Wähler sowie die CSU - bis auf Michael Neumayer, der sich überraschend Matteo Dolce (SPD) anschloss, der einen Schlussstrich gefordert hatte, um neu zu diskutieren, wenn es die Finanzen der Gemeinde erlauben.

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