Taufkirchen:Lückenschluss oder großer Wurf

CSU und Grüne wollen für Radler etwas tun - und sind doch uneins

Von Michael Morosow, Taufkirchen

"Wir müssen das Rad nicht neu erfinden", sagte Taufkirchens Bürgermeister Ulrich Sander - passend zum Tagesordnungspunkt 3 der Bau- und Umweltausschuss-Sitzung am Dienstag. Das Rad neu erfinden wollen dabei weder die Grünen noch die CSU-Fraktion, beide warten aber in ihren Anträgen mit unterschiedlichen Ansätzen zur Verbesserung der Situation von Radfahrern im Gemeindegebiet auf. Während die CSU es ausreichend fände, wenn die Radweglücken sukzessive geschlossen würden, und dafür einen Radwegeplan als geeignetes Instrument sehen, wollen die Grünen einen Gang höher schalten. Rudi Schwab und Gabi Zaglauer-Swoboda steht der Sinn nach einem umfassenden Radverkehrskonzept, sie betrachten das von der CSU favorisierte Radwegekonzept lediglich als Teil davon.

Am Ende einigte sich das Gremium auf Vorschlag Sanders darauf, die Abstimmung zu beiden Anträgen zu verschieben und vor einer abermaligen Debatte zu diesem Thema in Erfahrung zu bringen, wie teuer ein Radverkehrskonzept die Gemeinde käme. Dazu will man sich bei den Büros erkundigen, die Radverkehrskonzepte für Neubiberg und Ismaning erstellt haben.

So extrem schlecht sei die Radewegesituation in Taufkirchen auch wieder nicht, sagte Paul Haberl (CSU). Man sollte lieber Geld ausgeben für die Lückenschließung als für ein Radverkehrskonzept. Die Rathausverwaltung hat dazu zehn Radwegelücken mit einer Gesamtlänge von 7,325 Kilometer aufgelistet; bei veranschlagten 20 Euro pro Meter Radwegbau kommen annähernd 5,5 Millionen Euro zusammen, der Kauf der nötigen Flächen erfordert laut Verwaltung weitere 366 250 Euro, wobei Eckhard Kalinowki (Freie Wähler) Probleme beim Grundstückserwerb prognostiziert.

Warum die Grünen am großen Rad drehen wollen, erläuterte Zaglauer-Swoboda und Schwab. Es gehe nicht nur um die Ergänzung fehlender Radwege, das Radverkehrskonzept sollte viel umfassender sein, und unter anderem Fragen nach Stellplätzen und Räderverleih beantworten, die Schulwegesituation und überörtliche Radwegeverbindungen berücksichtigen wie auch die Verbesserung der bestehenden Radwegeverbindungen in Bezug auf Aus- und Umbau, Beschilderung und Verkehrsführung.

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