Taufkirchen:40 Grad unter der Kuppel

Politiker besuchen Flüchtlingslager

Immer mehr Flüchtlinge ziehen in die Traglufthalle Taufkirchen ein. Inzwischen sind es 120 Bewohner.

(Foto: dpa)

In der Taufkirchner Traglufthalle herrschen tropische Temperaturen

In der Traglufthalle auf der Taufkirchner Zirkuswiese herrschen weiterhin tropische Temperaturen. Helfer sprechen von etwa 40 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 52 Prozent. Unerträglich sei das. Der Geschäftsführer des Herstellers Paranet, Jürgen Wowra, hatte nach dem Brandalarm aufgrund großer Hitzeentwicklung in der vergangenen Woche Besserung zugesagt. Das Gebläse würde nun manuell betrieben, das Innere der Kuppel so erheblich herunterkühlen, hatte er versprochen. Von 25 Grad war die Rede.

Davon scheint die Temperatur unter der weißen Kuppel allerdings noch immer weit entfernt zu sein. "Die Klimaanlage wird mit den momentanen Temperaturen nicht fertig", stellen die Mitarbeiter des örtlichen Helferkreises immer wieder fest. Tatsächlich ist es offenbar nicht möglich, eine herkömmliche Klimaanlage in einer solchen Halle zu betreiben. Laut Landratsamt lassen die benötigten Druckverhältnisse in der aufblasbaren Unterkunft keine weiteren Einströmkanäle zu. "Die Kühlluft würde von der Halle in das Gerät zurückgedrückt werden", erläuterte Landratsamtssprecherin Christina Walzner die Problematik.

So wird derzeit weiterhin mit der angeschlossenen Wasserkühlung versucht, die Temperatur der einströmenden Luft zu senken. Dadurch sei allerdings maximal eine Reduzierung der Temperatur der Hallen-Innenluft um etwa sieben bis elf Grad möglich. "Mehr geht nicht", sagte Walzner. Dies sei kein spezifisches Problem des Taufkirchner Modells, sondern grundsätzlich bei Traglufthallen der Fall. Die derzeit herrschenden extremen Temperaturen machten sie Sache sehr schwierig, "aber wir suchen mit Hochdruck nach einer anderen Lösung, die Halle zu kühlen", sagte Walzner, deren Behörde hofft, dass mit dem Rückgang der Außentemperatur am Wochenende die Phase der extremen Hitze vorbei sein wird.

Mittlerweile sind etwa 120 Asylbewerber in die Traglufthalle eingezogen. Erste Kontakte zum Helferkreis sind geknüpft. Etwa 30 Flüchtlinge folgten am vergangenen Wochenende einer Einladung zum SPD-Sommerfest. Michael Schanz, der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, ist überzeugt: "Wir sollten uns weniger Gedanken darüber machen, ob wir die Flüchtlinge mit etwas überfordern, sondern sie lieber einfach fragen. Es war vermutlich attraktiver, als im heißen Tragluftzelt oder auf einer Bank herum zu sitzen."

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