Taufkirchen:Gemeinde kündigt Köglwirt-Pächter

Lokal im Sport- und Freizeitpark war nur noch sporadisch geöffnet

Von Michael Morosow, Taufkirchen

Basta statt Pasta - es war nur ein kurzes Gastspiel, das Francesco Vittorino als Wirt der Gaststätte "Dolce e Salato Events" im Taufkirchner Sport- und Freizeitpark gegeben hat. Wegen angeblich dauerhafter Vertragsverletzungen hat die Gemeinde den im März 2017 geschlossenen Pachtvertrag mit dem Gastronomen zum 1. Juli gekündigt. Der Pachtvertrag hatte eigentlich eine Laufzeit von zehn Jahren. Über die Hintergründe der Verwerfungen zwischen Vittorino und der Gemeinde und wie es nun weitergeht mit der im Ort als Köglwirt bekannten Gaststätte, darüber wollte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) am Dienstag mit dem Hinweis auf eine noch anstehende rechtliche Prüfung nur wenig sagen. Auch der Wirt hält sich mit öffentlichen Stellungnahmen zurück.

Welche "dauerhaften Vertragsverletzungen" Vittorino begangen haben soll, ist aber kein Geheimnis mehr: Weil die Kundschaft ausgeblieben ist, hatte der Gastronom nur noch eingeschränkte Öffnungszeiten angeboten. Stattdessen wollte er ein neues Konzept wagen und die Wirtschaft zu einer Bar oder einer Gaststätte für Familien- und Firmenfeiern umgestalten - mit flexiblen Öffnungszeiten. Dagegen legte die Gemeinde aber ihr Veto ein und pochte mehrmals auf die Einhaltung der im Pachtvertrag geregelten Öffnungszeiten, zumal sich immer wieder Sportler über die unregelmäßigen Öffnungszeiten beschwert hatten. Seit mehreren Wochen, so Sander, habe das Lokal, "in dem man wirklich gut essen konnte", sogar durchgehend geschlossen gehabt.

Nach Darstellung des Wirtes, der ein weiteres italienisches Lokal in der Taufkirchner Lindenpassage führt, das "Dolce e Salato", war er gezwungen, die Öffnungszeiten seiner Lokalität im Sport- und Freizeitpark zu reduzieren. Die Gaststätte sei nicht gut gelaufen, und mit seinen Ideen für ein neues Konzept sei die Gemeinde nicht einverstanden gewesen. Aber nicht nur das: Zuletzt sei eine Festveranstaltung in seinem Restaurant von der Gemeinde gestoppt worden, angeblich aufgrund schmutziger Toiletten, aber auch wegen Beschwerden über zu laute Musik. "Der Hausmeister konnte nicht schlafen", sagte Vittorino und fügte süffisant hinzu: "Ich bezahle Miete, und der Hausmeister muss schlafen."

Mehr wolle er zu dem Thema nicht sagen, es gebe darüber ohnehin viele Spekulationen in der Gemeinde, sagte Wirt Vittorino. Am Montag habe er einen Termin bei seinem Rechtsanwalt. Bis geklärt ist, ob die Kündigung des Pachtvertrages rechtens war, will sich auch der Taufkirchner Bürgermeister Ullrich Sander zu der für beide Seiten unangenehmen Angelegenheit nach eigener Aussage nicht näher äußern.

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