Taufkirchen:Ein Bus für den täglichen Fahrdienst

Taufkirchen: Freude über den neuen Bus: Fahrer Erwin Richter mit Seniorin Margitta Langecker, Anita Niedermeier vom SZ-Adventskalender sowie Andrea Schatz und Michael Mrva von der Nachbarschaftshilfe.

Freude über den neuen Bus: Fahrer Erwin Richter mit Seniorin Margitta Langecker, Anita Niedermeier vom SZ-Adventskalender sowie Andrea Schatz und Michael Mrva von der Nachbarschaftshilfe.

(Foto: Claus Schunk)

Die Nachbarschaftshilfe wird mit Unterstützung des SZ-Adventskalenders mobiler

Von Michael Morosow, Taufkirchen

Ein wenig mulmig zumute ist es ihr schon, als Erwin Richter sie für ein Foto im Rollstuhl auf die Busrampe schiebt. Wenn er sie losließe, würde sie mit Karacho über die Eschenstraße brettern. Nachdem der ehrenamtliche Fahrer der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen (NBH) die Handbremse gezogen hat, lacht die gut aufgelegte Seniorin Margitta Langecker aber wieder so herzlich wie zuvor und freut sich, "im Alter noch ein Model" zu sein. Danach lässt sie sich wieder zurückbringen zur Tagesbetreuung in den großen Raum im ersten Stock der Einrichtung, wo sie zusammen mit neun weiteren älteren Menschen den Tag genießt.

Es ist eine fröhliche Runde, die sich da vor der Service- und Beratungsstelle der Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen getroffen hat. Der Anlass ist aber auch ein freudiger: "Der Bus war lange unser Herzenswunsch", sagt Andrea Schatz, die Geschäftsführerin der Nachbarschaftshilfe. Und ihr Stellvertreter Michael Mrva sowie Erwin Richter, die beide ehrenamtlichen Fahrdienst leisten, zeigen sich geradezu begeistert von ihrem neuen fahrbaren Untersatz, nach dem sie selbst Ausschau gehalten haben. Es ist ein behindertengerechter Ford Transit, Baujahr 2013, Kilometerstand: 60 000, den sie für 17 000 Euro einschließlich bereits eingebauter Rollstuhlrampe erworben haben. "Wir haben lange im Internet gesucht, in diesen Wagen haben wir uns verguckt", berichtet Michael Mrva.

Die Hälfte des Anschaffungspreises, 8500 Euro, haben SZ-Leser gespendet, zur symbolischen Schlüsselübergabe ist deshalb Anita Niedermeier, die stellvertretende Vorsitzende der Stiftung "SZ-Kalender für gute Werke", nach Taufkirchen gefahren. Den Bus will die Nachbarschaftshilfe auch für Seniorenausflüge nutzen, vor allem wird er für den Hol- und Bringservice eingesetzt. An jedem Dienstag und Freitag, jeweils von 9 Uhr bis 16.30 Uhr, bietet die Nachbarschaftshilfe Tagesbetreuung für pflegebedürftige Menschen an, von denen die Mehrzahl an einer demenziellen Erkrankung leidet. Diese werden abgeholt und wieder nach Hause gefahren. Dazwischen verbringen sie einen abwechslungsreichen Tag, singen zusammen, kochen gemeinsam und erzählen viel von früher. Betreut werden sie von einem vierköpfigen Team aus Krankenschwestern und Seniorenhelfern - "eine Kombination aus Profis und Ehrenamtlichen", wie Geschäftsführerin Andrea Schatz sagt.

Circa 250 pflegebedürftige Menschen profitieren derzeit von dem Engagement der ehrenamtlichen Helfer, die ihnen Hilfe in beinahe allen Lebenslagen anbieten. Die Tagesbetreuung sei ein wichtiger Baustein, sagt Andrea Schatz. Nutznießer dieses Betreuungsservices sind dabei nicht nur die Hilfsbedürftigen, sondern darüber hinaus auch deren Angehörigen. Die kommen laut Michael Mrva am Morgen oftmals unentspannt an, wirken aber am Nachmittag "wie ausgewechselt." Die Zeit, die sie für sich selbst nutzen könnten, tue ihnen sichtbar gut, weiß Geschäftsführerin Schatz.

So glücklich sie ist über das neue Fahrzeug, ein Problem ist aber noch nicht gelöst: "Wir suchen dringend weitere Fahrer mit Personenbeförderungsschein, Pflegefachkräfte und Seniorenhelfer", sagt Schatz. Interessenten erhalten weitere Informationen unter Telefon 66 60 91 80 oder unter schatz@nachbarschaftshilfe-taufkirchen.de.

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