Taufkirchen:Bürobau für Flüchtlinge

Freie Wähler wollen Notunterkunft gegenüber von Ikea

In Taufkirchen gibt es Überlegungen, zwei Gebäude in der Lise-Meitner-Straße auf dem Tip-Gelände nördlich von Ikea als Notunterkunft für Flüchtlinge herzurichten. Die Freien Wähler haben für die Gemeinderatssitzung am 26. November einen entsprechenden Antrag gestellt. Der Zweite Bürgermeister Alfred Widmann (SPD), der derzeit den im Urlaub weilenden Ullrich Sander (parteifrei) im Rathaus vertritt, bestätigte, den Vorschlag bereits dem Landratsamt zu einer ersten Prüfung weitergeleitet zu habe. "Ich kenne die Idee schon länger und halte sie prinzipiell für gut", sagt Widmann.

Die Freien Wähler bezeichnen in ihrem Antrag die beiden Häuser aus den Siebzigerjahren als "gute Lösung." Die ehemaligen Bürogebäude seien in einem "sehr guten baulichen Zustand." Die Inneneinteilung sei typisch für die damalige Zeit. Die Räume seien zu beiden Seiten eines geraden Flurs angeordnet und durch große Fensterfronten hell mit Tageslicht ausgeleuchtet. Da die Trennwände in Trockenbau hergestellt seien, könnten für alle gewünschten Bedarfe vom Einzelzimmer aufwärts beliebige Raumgrößen und Raumanordnungen hergestellt werden. Die Sanitäreinrichtungen sowie die damals üblichen Teeküchen - teilweise auch gemeinschaftliche Sozialräume - befänden sich jeweils an den Flurenden. Die Freien Wähler halten eine Umbau für möglich: "Der Eigentümer ist gegenüber notwendigen Gestaltungswünschen offen", teilen sie mit.

Die Fraktion wirbt vor allem für ihren Vorschlag, da die Aufstelldauer der Traglufthalle auf der Zirkuswiese auf maximal ein Jahr begrenzt sei. Danach müsse es eine Alternative geben, "wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, dass unsere Turnhalle wieder zur Verfügung gestellt werden muss", schreibt Fraktionsvorsitzender Michael Lilienthal. Schon jetzt bedeute die dynamische Entwicklung der Zahl der Asylsuchenden für Taufkirchen eine Zuweisung von etwa 500 Flüchtlingen. "Diese Menschen können wir nur zeitnah und menschenwürdig unterbringen, wenn wir solche Möglichkeiten wie vorgeschlagen nutzen", ist er überzeugt. In der Traglufthalle hingegen gebe es enge und offene Schlafstellen, keine räumliche Trennung nach Nationalitäten oder Religionen und keine gesonderte Unterbringung von schutzwürdigen Personen. Auch Widmann sieht die Unterbringung in der Traglufthalle vor allem in den Wintermonaten kritisch und hält eine Notunterkunft in den ehemaligen Bürogebäuden für die bessere Möglichkeit.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: