Taufkirchen:Bereit für den ersten Gong

Taufkirchen gibt nach den jüngsten Verwüstungen in der Grundschule am Wald Entwarnung. Der Unterricht kann regulär beginnen

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Mitten in den Ferien hat eine Nachricht aus der Grundschule am Wald die Gemeinde Taufkirchen erschüttert. Mit unvorstellbarer Zerstörungswut hatten bis heute unbekannte Täter über Nacht die Bildungseinrichtung in der Pappelstraße verwüstet. Lange war nicht klar, ob die Räume bis zum Schulbeginn wieder hergerichtet werden können. Inzwischen konnte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) allerdings die Schulfamilie insoweit beruhigen: Der Start ins neue Schuljahr sei nicht gefährdet. Die Lehrerkonferenz zu Beginn der Woche wurde regulär abgehalten, und an diesem Dienstag können die Grundschüler wie geplant in ihre Klassenräume zurückkehren.

Ein erschütterndes Bild hatte sich am Morgen des 21. August dem Hausmeister geboten: Das brandsichere Panzerglas war zerschlagen, Möbel waren zertrümmert, Computer und Beamer zerstört, das Lehrerzimmer war komplett verwüstet. Sogar vor den Bastelarbeiten der Grundschüler hatten die Einbrecher nicht halt gemacht. Bürgermeister Sander sagte damals: "Ich bin vom Umfang und Ausmaß dieser Zerstörungswut sprachlos." Von einem Schaden von etwa 300 000 Euro war die Rede.

Es war zunächst nicht klar, ob am 15. September der Schulbetrieb regulär wieder aufgenommen werden kann. So war man im Rathaus letztlich froh, dass die Versicherung der Gemeinde statt einer Ausgleichszahlung für den Schaden die Herstellung des "Normalzustands" selbst in die Hand nahm. "Der Handwerkerservice der Allianz hat das Projekt übernommen, und das war unser Glück", sagt Taufkirchens Kämmerer Jan Modrzinski. Gerade in der Ferienzeit wäre es ansonsten schwierig für die Gemeinde und ihre Bauabteilung geworden, die Wiederherstellung der Räumlichkeiten zu stemmen und auch die benötigten Firmen so schnell mit den Reparaturarbeiten zu beauftragen.

Vor allem in zwei Klassenräumen und im Lehrerzimmer waren die Schäden durch den Vandalismus so groß, dass die Teppichböden erneuert, die Wände gestrichen und teilweise Tische und Stühle ersetzt werden mussten. "Es ist alles wieder hergestellt", sagt Modrzinski. Ganz abgeschlossen seien die Arbeiten noch nicht, so hätte das Sicherheitsglas bislang nur "notdürftig" repariert werden können, "bis Mitte Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein", so der Kämmerer.

Bei dem Einbruch in der Nacht zum 21. August hatten sich Unbekannte bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche nächtlichen Zugang zum Schulgebäude verschafft, um dort zu randalieren. Schon in der vorangegangenen Dienstagnacht waren in der Grundschule am Wald Vitrinen eingeschlagen, Polster zerstört und Gips im Werkraum verschmiert worden. Modrzinski spricht von einem "Vandalismus-Schaden", denn "viel gestohlen wurde ja nicht". Erklären kann sich bislang keiner die Motivation. Auch hat die Gemeinde noch keine Kenntnis, wer hinter der Zerstörung der Grundschule stecken könnte. "Die Schließprotokolle sind wohl noch nicht vollständig ausgewertet", heißt es aus dem Rathaus. 1000 Euro Belohnung sind inzwischen für Hinweise auf den oder die Täter ausgelobt, 500 hat die Gemeinde versprochen, die andere Hälfte kommt von der örtlichen Vertretung der Versicherung.

Um zukünftig solche Einbrüche zu vermeiden, wurden in der Schule mittlerweile Bewegungsmelder eingebaut, sodass nachts zumindest das Licht angeht, wenn sich jemand im Gebäude aufhält. Auch wurden die Feuerschutztüren mit sogenannten Panikschlössern versehen, die sich zwar von innen aber nicht so einfach von außen öffnen lassen. Da mindestens einer der Täter durch eine Lichtkuppel im Flachdach in das Gebäude gelangte, wurden diese Fenster jetzt verschlossen und sollen spätestens in drei Wochen komplett rückgebaut werden.

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