SZ-Lesercafe:Tennis trennt

Streit um Anlage im Grünwalder Freizeitpark ist nicht ausgestanden

Tennis in Grünwald - das ist seit der Gründung der Tennisfreunde Grünwald vor gut zwei Jahren ein Konfliktthema. Denn die mittlerweile rund 300 Mitglieder dieses neuen Vereins können nicht in Grünwald spielen. Die dortige Tennisanlage ist seit gut 20 Jahren verpachtet an die Firma von Peter Elter. Ein kommerzieller Anbieter im gemeindeeigenen Freizeitpark? Das liegt, wie man jüngst einer Debatte im Gemeinderat entnehmen konnte, daran, dass es vor 20 Jahren um die Finanzen der Gemeinde noch nicht so gut stand wie heute. Der damalige Bürgermeister Hubertus Lindner von den Parteifreien war demnach froh, dass er jemanden fand, der ohne Zuschüsse auskommt.

Tennisspielen ist deshalb nicht ganz billig in Grünwald, aber wohl für die Mehrheit der Gemeindebürger erschwinglich - lautet die eine Meinung. Eben nicht, finden die anderen. Warum sollen sie so viel Geld dafür zahlen, dass ihre Kinder regelmäßig Tennis spielen, wenn es im Verein viel günstiger wäre. Und wenn außerdem, so die Tennisfreunde, das alles mit einem bunten Vereinsleben viel mehr Spaß macht. Sie gewannen den Eindruck, dass einige Tennisplätze der Firma Elter-Sports wenig genutzt würden. So kamen die Vertreter des neuen Vereins auf die Idee, dort unterzukommen.

Bisher haben sie für Turniere und Ferienprogramm-Kurse Plätze gemietet, etwa in Furth.

Die CSU-Mehrheit im Gemeinderat war jedoch dagegen. Denn Bürgermeister Jan Neusiedl und seine Parteifreunde finden wiederum, dass man der Firma Elter nicht einfach etwas wegnehmen kann, nur weil sich jetzt ein neuer Verein gegründet hat. Vielleicht in der Hoffnung, die Diskussion im Keim zu ersticken, wurde daher mit der CSU-Mehrheit kürzlich der Pachtvertrag für Elter-Sports um zehn Jahre verlängert. Ist damit nun das Thema aus der Welt beziehungsweise aus Grünwald?

Nein, denn die Verlängerung des Pachtvertrags habe nun nicht nur die Tennisfreunde aufgebracht, sondern auch bis dahin neutrale Zuschauer, erzählt Grünen-Gemeinderätin Ingrid Reinhart. "Das war nicht klug von Neusiedl", so ihre Einschätzung. Denn nun habe er eine Menge "intelligenter Leute" gegen sich. Übrigens sei auf der Eierwiese noch ein Platz für Sportflächen vorgesehen, sagt Reinhart, da müsse doch etwas gehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: