SZ IM DIALOG:Sorge um die Umwelt

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Große Runde im kleinen Café: Die SZ-Leser-Diskussion im Unterhachinger Café Lani. (Foto: Claus Schunk)

Streusalz und Vogelschutz beschäftigen die SZ-Leser

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Es geht nicht immer nur um Parkplätze und Verkehr. Auch Umweltthemen sind den Lesern der Süddeutschen Zeitung wichtig. Das wurde bei der Veranstaltung "SZ im Dialog" am Dienstag in Unterhaching deutlich. So sorgt man sich im südlichen Landkreis etwa um das Trenngrün zwischen den einzelnen Gemeinden. Schrumpft es immer mehr, wenn stets neue Baugebiete ausgewiesen werden? Wie kann das verhindert werden? Schließlich dient es der Gliederung der Siedlungslandschaft und soll verhindern, dass einzelne Siedlungsbereiche zusammenwachsen Auch dient es als funktionale Verknüpfung von benachbarten regionalen Grünzügen.

Dass Naturraum vernichtet und immer mehr Fläche versiegelt wird, zählt ebenso zu den Beobachtungen und Befürchtungen der Bewohner des Hachinger Tals. Die erst kürzlich stattgefundene Zählung der Wintervögel hat ergeben, dass deren Anzahl zurückgeht. Vogelschützer führen das auf den Baumboom und die ungebremste Nachverdichtung zurück. Als Gegenmaßnahme schlug ein Leser daher der Gemeinde Unterhaching vor, bei der Neuerstellung von Gebäuden die Bauherren dazu zu verpflichten, an geeigneten Stellen Nistkästen für einheimische Vögel aufzuhängen. Je größer der Bau, desto mehr Nist- oder Fledermauskästen, so die Idee.

Eine verpflichtende Regelung durch Verordnungen sei nicht möglich, heißt es jedoch aus dem Rathaus. "Dafür fehlt die gesetzliche Ermächtigungsgrundlage", sagt Rathaussprecher Simon Hötzl. Allerdings würde die Verwaltung im Rahmen der Bauberatung dieses Thema eingehend behandeln und versuchen, "Bewusstsein für den Vogelschutz zu wecken".

Ein Umweltproblem sieht auch SZ-Leserin Katharina Graunke. Ihr ist aufgefallen, dass bei Schneeglätte wieder vermehrt Salz gestreut wird. Dazu erklärt das Rathaus: Die Anlieger haben die Sicherungspflicht. Das heißt: Sie müssen auf Gehwegen Schnee räumen und bei Schnee, Reif- oder Eisglätte mit "geeigneten abstumpfenden Stoffen" wie etwa Sand und Splitt streuen, nicht jedoch mit Tausalz oder ätzenden Mitteln. Lediglich bei "besonderer Glättegefahr", also an Treppen oder starken Steigungen, sei das Streuen von Tausalz zulässig. Verstöße würden als Ordnungswidrigkeit geahndet. Auf den Gemeindestraßen werde durch den gemeindlichen Winterdienst nur in Extremwetterlagen Tausalz eingesetzt.

© SZ vom 09.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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