SZ-Adventskalender:Unterstützung in allen Lebenslagen

Die Spender für den SZ-Adventskalender haben vielen Menschen im Landkreis in Notlagen geholfen - jungen Flüchtlingen ebenso wie dem alleinerziehenden Vater und Kindern mit Behinderungen

Von K. Kaip, G. Passarge und C. Wessel

Es war immer eine Bombenstimmung" erinnert sich Hiltrud Coqui, Vorsitzende des Elternvereins behinderter Kinder Neubiberg, an all die Unternehmungen, die sie sich dank der Spenden des Adventskalenders für Gute Werke leisten konnten. Der Besuch eines Musicals, eine Fahrt mit dem Bus mit 51 Personen an den Achensee, wo man mit der einzigen noch existierenden Dampflok-Zahnradbahn gefahren ist, und ein Ausflug nach Bad Tölz zu einer Kräuterfrau fallen ihr spontan ein. Bei letzterer haben die Ausflügler selbst Butter gemacht, Semmeln gebacken und Seife hergestellt. Während die Dinge getrocknet sind, durften sie mit den Alpakas auf dem Bauernhof einen Spaziergang machen. Zwölf Kinder und Jugendliche gingen mit, jeder hatte sein eigenes Tier an der Leine dabei.

Diese Ausflüge und Kontakte sind für die Mitglieder des Vereins sehr wichtig, sagt Coqui: "Für ältere Behinderte etwa ist am Wochenende immer tote Hose. Weil die alleine nichts unternehmen können." In der Gruppe aber wird ihnen ganz viel Tolles und Aufregendes geboten. "Aber auch für die Eltern ist das sehr wichtig", sagt Coqui. "Da hat doch jeder sein Päckchen zu tragen und deshalb tut ihnen der Austausch untereinander immer sehr gut."

Das haben die Spenden des Adventskalenders für Gute Werke dem Verein aus Ehrenamtlichen im vergangenen Jahr wieder ermöglicht. Viele Kinder und Jugendliche hatten trotz ihrer Behinderung eine unbeschwerte Zeit, die Eltern konnten sich mitfreuen. Eine sehr wertvolle Spende.

SZ-Adventskalender: Auch der Club Traumhaus im Jugendtreff Gleis 3 in Neubiberg erhielt Unterstützung aus dem SZ-Adventskalender.

Auch der Club Traumhaus im Jugendtreff Gleis 3 in Neubiberg erhielt Unterstützung aus dem SZ-Adventskalender.

(Foto: Claus Schunk)

Die minderjährigen Flüchtlinge, die seit Oktober vergangenen Jahres in der Burg Schwaneck in Pullach leben, bekommen in der vom Landkreis vorübergehend als Notunterkunft umgerüsteten Jugendherberge Verpflegung, Kleidung und andere Spenden sowie Taschengeld. Die Diakonie Oberbayern, die die Einrichtung betreut, wollte bewusst keinen Jugendlichen bevorzugen. Stattdessen wollten die Betreuer von der Geldspende des SZ-Adventskalenders allen jugendlichen Flüchtlingen zusammen etwas schenken, das nicht alltäglich ist und über den offiziell anerkannten Bedarf hinausgeht: einen schönen Silvesterabend.

"Der Wunsch war damals, einen gemeinsamen Abend zu verbringen und Pizza zu bestellen", sagt Christoph Damme, Bereichsleiter der Einrichtung. Das haben die Betreuer und die Jugendlichen dann gemacht. Es wurde ein fröhlicher Abend, der für viele der jungen Flüchtlinge gleichzeitig eine Art Geburtstagsfeier war. Schließlich flüchten viele Jugendliche aus ihren Heimatländern ohne Pässe oder Geburtsurkunden, und die Ämter legen dann pauschal den ersten Januar als Geburtsdatum fest. Es sei noch genug Geld übrig geblieben, die Feier zu gestalten und beispielsweise Getränke zu besorgen, sagt Damme. "Damals waren es etwa 90 Jugendliche, so dass dann schon ein Großteil der Spende verbraucht war." Von dem Rest der Spende hat die Diakonie ein Cricket-Spiel angeschafft, das die Jugendlichen im vergangenen Sommer auf dem Gelände der Burg "intensiv genutzt" haben, wie Damme erzählt.

Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V.

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Die Ursachen, warum Menschen Schulden haben, sind vielfältig. Doch ganz gleich warum, wenn sie zu Elisabeth Heinz in die Schuldnerberatung der Caritas nach Unterschleißheim kommen, versucht sie wieder Ordnung in das Finanzchaos zu bringen. Häufig verzichten Gläubiger auch auf Forderungen, wenn sie einen Vergleich anbietet. Mit Hilfe von Spenden war das in einigen Fällen möglich, berichtet Heinz. "Wir verwenden den Topf nur für absolute Notfälle, wenn die Menschen wirklich nichts selbst bezahlen können". Wie im Fall des Handwerkers, der auf seiner Rechnung sitzen blieb. Er hatte die Wohnung eines alten Mannes renoviert, der kurze Zeit später in ein Pflegeheim kam. Geld war bei dem Rentner nicht zu holen, also schickte der Handwerker die Rechnungen immer an die Nachbarin, die ihn im Namen des Rentners noch beauftragt hatte. Aber diese ältere Dame hatte auch nur eine kleine Rente und kein Geld, die Rechnung zu begleichen. Sie hatte schließlich schon schlaflose Nächte. Mit einem kleinen Betrag aus dem Sondertopf gelang die Einigung und das Problem war aus der Welt. Sehr gefreut hat sich auch ein anderer Klient von Beraterin Elisabeth Heinz. Der alleinerziehende Vater, der sich nach dem Tod seiner Frau und wegen seiner Schulden die Miete vom Reihenhaus nicht mehr leisten konnte, hat nach intensiver Suche eine günstigere Wohnung für seine Kinder und sich gefunden. Mit der Spende der Leser hat er die benötigte Küchenzeile gekauft.

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