SZ-Adventskalender:Mia lacht mit Blümli und Toffi

SZ-Adventskalender: Leerer Teller, leere Seele: Der SZ-Adventskalender sammelt für Bedürftige in der Region.

Leerer Teller, leere Seele: Der SZ-Adventskalender sammelt für Bedürftige in der Region.

Ob bei Tafeln, Hospizdiensten oder Familien: Die Spenden des Hilfswerks der Süddeutschen Zeitung haben viel Freude bereitet

Zwei Profikühlschränke und ein Schrägbodenregal samt Brotkörben für die Ausgabe von Brot und Semmeln - das ist die stolze Anschaffung des Isartaler Tisches von den Spenden des Adventskalenders für Gute Werke; Gesamtkosten: 2500 Euro. Obwohl die Ausgabestelle für Lebensmittel für bedürftige Bürger aus Pullach ihre Räumlichkeiten erweitern konnte, muss man immer noch so geschickt wie möglich die vielen Waren unterbringen. "Auch, um den rund 50 Helferinnen und Helfern das Leben so einfach wie möglich zu machen", sagt der Vorsitzende Johannes Schuster. Die Helfer sind im Schnitt über 70, manche näher an 80. Ihnen möchte man die Ausgabe und das Sortieren erleichtern. Und dazu tragen die praktischen Anschaffungen bei.

43 4000 Euro hat der Adventskalender für Gute Werke im Rahmen der Aktion 2016 an Verbände im Landkreis München ausgezahlt, 1300 Euro an einzelne Personen. Auch die vierjährige Mia freut sich über einige neue Dinge, die ihre alleinerziehende Mama für sie gekauft hat. Dazu gehören zwei neue Familienmitglieder, die Meerschweinchen Blümli und Toffi. "Da lacht Mia immer", sagt ihre Mutter Carola. Damit ihre Tochter, die Trisomie 13 hat (Pätau-Syndrom) und nicht alleine stehen kann, die Meerschweinchen besser sehen kann, stellt ihre Mutter sie in ihre Stehhilfe. Trisomie 13 ist eine stark lebensverkürzende Krankheit. Manche Kinder überleben nicht einmal die Geburt, andere sterben schon kurz danach. Mia braucht spezielle Nahrung, da sie nicht kauen, sondern nur Püriertes essen kann. Sie kann nicht sprechen und sich nur rollend fortbewegen. Doch auch das Herumkullern in ihrer Spielecke ist gemütlicher und interessanter geworden. Hier liegt jetzt ein Lammfell mit ganz langen Haaren. "Da greift Mia immer hinein," erzählt ihre Mutter. Über all diese Dinge freut sich auch die ehrenamtliche Helferin vom Malteser Hospizdienst, die regelmäßig zu Mia und ihrer Mutter kommt.

Neben den Freuden für die kleine Mia hat die Spende für den Malteser Hospizdienst auch ermöglicht, vielen der ehrenamtlichen Helfern die Fahrtkosten zu erstatten. Außerdem wird es noch in diesem Jahr vermutlich eine neue Fortbildung für Helfer geben, die ebenfalls von den Spenden finanziert werden. Ohnehin kann der Hospizdienst nur mit Spenden überleben, weshalb die Förderung durch den Adventskalender existenziell wichtig ist. "Einen Teil unseres Hospizdienstes können wir über Fördergelder der Krankenkassen finanzieren, nach Paragraf 39a SGB V", sagt die Leiterin Ina Weichel. "Dies ist aber eine Förderung und keine Refinanzierung, so dass wir auf Spenden angewiesen sind, um unsere Hospizarbeit leisten zu können." Die Spende des Adventskalenders fließt unter anderem ein in die Finanzierung der Büroräume und des Dienstfahrzeugs.

Eine große Freude steht für jemanden noch bevor: Michael, ein 18-jähriger Junge mit schwerer Epilepsie auf dem Stand eines charmanten Vierjährigen, liebt es seit vielen Jahren, bei der Starnberger Seeschifffahrt mitzufahren. Eines allerdings hat ihn bisher immer ein wenig gewurmt: Dass zum Schluss alle aussteigen müssen, das Schiff aber wieder ablegt und weiterfährt. Es fährt dann in den Hafen, an Bord sind nur noch die Besatzungsmitglieder. "Wir gucken dann immer, bis das Schiff ganz um die Ecke verschwunden ist", erzählt Michaels Mutter. "Und wir haben dabei schon manche S-Bahn verpasst." Der Adventskalender wird es nun in der kommenden Saison der Starnberger Seeschifffahrt, die am 8. April beginnt, möglich machen, dass Michael nicht aussteigen muss, sondern mit der Besatzung an Bord bleiben darf, bis das Schiff im Hafen ist. Dann darf er den Kapitän noch mit Fragen löchern.

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