Städtepartnerschaft:Wiedersehen mit alten Bekannten

Kirchheim will Austausch mit Boxdorf neu beleben

Von Christina Hertel, Kirchheim

Die Gemeinde Kirchheim will die kommunale Freundschaft zu Boxdorf in Sachsen wiederbeleben. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Nach der Wiedervereinigung entstanden einige solche Freundschaften. Denn viele Kommunen der ehemaligen DDR taten sich nach 40 Jahren Sozialismus schwer, eine Verwaltung aufzubauen. Dass die Wahl damals auf Boxdorf fiel, habe verschiedene Gründe gehabt, sagt die Kirchheimer Kulturreferentin Katharina Ruf. Zum einen liege der Ort nur etwa zehn Kilometer von Dresden entfernt. Zum anderen sei es mit 1400 Einwohnern damals die größte Kommune gewesen, die sich für eine Partnerschaft interessiert habe.

Alois Spies, Archivar in Kirchheim, fuhr bis 1994 etwa vier Mal im Jahr nach Boxdorf und unterstützte die Gemeinde zum Beispiel bei der Kassenprüfung. Einmal habe er einen Computer mitgebracht. "Die hatten so etwas ja noch nie gesehen und waren ganz aus dem Häuschen", sagt er. Auch zwischen den Eisenbahnfreunden in Kirchheim und Boxdorf entwickelte sich eine Freundschaft. Zu der Zeit sollte eine Eisenbahnverbindung mit einem historischen Dampfzug eingestellt werden. "Ich habe dann den sächsischen Ministerpräsidenten angeschrieben und gesagt, dass die Verbindung wichtig für den Fremdenverkehr ist." Heute bestehe die Strecke immer noch. Nach 1997 schlief die Freundschaft jedoch ein. Denn Boxdorf verlor seine Eigenständigkeit und wurde Teil der Gemeinde Moritzburg. Anlässlich des Bürgerfestes hatte die Kirchheimer Verwaltung die Idee, wieder Kontakt mit der sächsischen Kommune herzustellen. Sechs Vertreter der Gemeinde besuchten am Wochenende drei Tage lang das Fest. "Wir haben auch eine Gegenladung bekommen", sagt Ruf. Wie man danach die Freundschaft weiter aufleben lassen könnte, sei aber noch nicht klar.

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