Stadtrat:Ladestationen ja, Lastenräder nein

Das Garchinger Rathaus hat die 23 Fragen der Grünen zum Stadthaushalt Punkt für Punkt abgearbeitet

Von Gudrun Passarge, Garching

Der Garchinger Haushalt nimmt Gestalt an. Die Rathausverwaltung hat die 23 Fragen der Grünen beantwortet und auch schon einen Sparvorschlag der Fraktion umgesetzt. So wird ein großer Teil der Kosten für die benötigten Ausgleichsflächen für die Feldlerche, die aus Maisach ins Mallertshofener Holz ziehen soll, erst 2019 fällig, wodurch circa 1,4 Millionen Euro frei werden. Nach den neuen Zahlen des Kämmerers Heiko Janich umfasst der Verwaltungshaushalt nun 69,9 Millionen und der Vermögenshaushalt 19,5 Millionen Euro.

Dritter Bürgermeister Walter Kratzl (Grüne) zeigte sich zufrieden mit den akribisch aufgelisteten Antworten auf die Fragen der Fraktion. So begründete etwa Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD), dass es nötig sei, die drei mobilen Hausmeister alle mit eigenen Fahrzeugen auszustatten. "Jeder hat sein eigenes Equipment. Es macht schon Sinn, wenn sie schnell startklar sind." Der von den Grünen vorgeschlagene Umstieg auf Lastenfahrräder würde da sicher auf wenig Begeisterung stoßen. "Schließlich sind sie ja bei Wind und Wetter unterwegs."

Elektrotankstellen für Fahrräder dagegen bejahte der Bürgermeister. Da liefen derzeit auch Planungen. Zur Frage, warum Garching die Schulden für das Gymnasium nicht frühzeitig tilgt, hieß es in der Antwort der Verwaltung, hier bestehe "kein akuter Handlungsbedarf". Dieser genehmigte Kredit, der in diesen Tagen nicht mehr so leicht zu erhalten sei, ermögliche der Stadt einen gewissen Handlungsspielraum. An den Planungen für das Feuerwehrhaus und die Wohnsiedlung in Hochbrück wolle die Stadt unbedingt festhalten. Zu Hochbrück sagte Gruchmann: "Es gibt ein Verhandlungsfenster, wo man gut voran kommt." Das wolle die Stadt ausnutzen, um die Projekte auf den Weg zu bringen. Anders als die Grünen sieht Gruchmann auch den Erlös von circa 16 Millionen Euro aus Verkäufen im Baugebiet Kommunikationszone als realistisch an. Es gehe um den Verkauf von 21 000 Quadratmetern Geschossfläche. Er hoffe, dass man 2019 anfange, das Geld zu erwirtschaften.

In der allgemeinen Diskussion stellte Zweiter Bürgermeister Alfons Kraft (Bürger für Garching) noch zwei Anträge. Einmal forderte er den Rückbau der B 471 alt und er brachte erneut seinen Vorschlag ins Spiel, über dem Lehrerparkplatz der Grundschule West in Ständerbauweise neue Klassenzimmer zu errichten.

Die Unabhängigen Garchinger mit ihrem Chef Florian Baierl wünschten sich zu erfahren, wo die vielen Radwege genau geplant seien, und sie wollen in Zukunft einen Zeitstrahl für große Projekte wie etwa die Grundschule Nord oder die Kommunikationszone, damit der Stadtrat wisse, "was wann passieren soll". Dem schloss sich auch der Sprecher der CSU-Fraktion, Jürgen Ascherl, an und dehnte es auf alle Projekte aus. Außerdem würde er gerne eine Liste der freiwilligen Leistungen der Stadt haben, um einen Überblick zu bekommen.

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