Sport im Landkreis:Leidenschaft für den kleinen Ball

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Sport ohne Druck: Tischtennis-Coach Daniel Steinbeck leitet Kinder mit Begeisterung und Geduld an der Platte an. (Foto: Angelika Bardehle)

Oliver und Daniel Steinbeck sind Trainer an der Tischtennisschule des SV-DJK Taufkirchen. Ihr Arbeit zieht Kinder aus dem ganzen Landkreis an

Von Hannes Putfarken, Taufkirchen

Dutzende Zelluloidbälle schwirren durch die Halle. Vorhand, Rückhand, Beinarbeit - auf alles wird geachtet, wenn in der Turnhalle der Grundschule am Wald wieder das Tischtennistraining des SV-DJK Taufkirchen stattfindet. Mittendrin im munteren Treiben sind die beiden Trainer, die ihre Schützlinge in den verschiedensten Übungsformen anleiten.

Erst seit gut einem Jahr gibt es die Tischtennisschule in Taufkirchen für Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 17 Jahren. Aber schon jetzt ist sie ein voller Erfolg, denn inzwischen trainieren hier an die 60 begeisterte Schülerinnen und Schüler an bis zu vier Tagen die Woche. Die Zwillingsbrüder Oliver und Daniel Steinbeck sind die beiden hauptberuflichen Trainer des Vereins, dazu kommen noch fünf ehrenamtliche Coaches, die die Kinder in vier verschiedenen Leistungsgruppen speziell fördern - vom Anfängerkurs bis hin zur Wettkampftruppe.

Das sind allerbeste Voraussetzungen, die ohne Unterstützung vom Verein kaum möglich wären. Denn der Sport ist nicht billig: Die Tischtennisplatten kosten viel, aber auch für neue Bälle muss jedes Jahr ein vierstelliger Betrag ausgegeben werden. Nur gut, dass die Turnhalle kostenfrei von der Gemeinde gestellt wird.

Angefangen hat alles auf Steinplatten im Urlaub

Beim Training sind Daniel und Oliver Steinbeck mit großer Begeisterung bei der Sache: "Das ist voll unser Ding und unsere absolute Leidenschaft", sagen die beiden 23-Jährigen unisono. Sie selber spielen bereits sei mehr als zehn Jahren die schnellste Rückschlagsportart der Welt, aktuell als Spitzenspieler in der ersten Herrenmannschaft des SV-DJK Taufkirchen.

Angefangen hat aber alles auf Steinplatten mit ihrem Opa im Urlaub. Eben so oder so ähnlich, wie wohl jeder mit dem Sport in Berührung gekommen ist. Inzwischen haben die Zwillinge ihr Studium zum Sport-, Medien- und Eventmanagement erfolgreich abgeschlossen und nebenbei auch die B-Trainer-Lizenz für den Leistungssport gemacht.

Zunächst haben sie als ehrenamtliche Trainer im Verein gearbeitet,mittlerweile sind sie hauptamtlich tätig. Ein weiterer Job wäre durch den zeitlichen Aufwand gar nicht zu schaffen, sagt Oliver Steinbeck: "Da kommen 40 Stunden die Woche schon mal locker zusammen." Denn neben den reinen Trainingszeiten, konzipieren die Steinbecks möglichst weit im Voraus Trainingspläne, die dann laufend an die Entwicklungsgeschwindigkeiten der einzelnen Schüler angepasst werden. Außerdem begleitet unter der Woche immer jeweils ein Trainer die Jugendteams zu den Ligaspielen. "Gerade das Coaching bei den Punktspielen ist für die Kinder total wichtig. Vereine ohne hauptberuflichen Trainer, können das gar nicht leisten", so Oliver Steinbeck.

Aber nicht nur die Trainer im Klub ziehen voll mit, auch andere aktive Erwachsene nehmen die jüngeren gerne mal für eine lockere Übungseinheit beiseite. Druck gibt es allerdings nicht, die Kinder sollen mit Spaß bei der Sache sein und sich so viel Zeit nehmen, wie sie brauchen: "Sobald sie merken, dass sie besser werden, macht es gleich noch mal mehr Spaß", sagt der Trainer. Kein Wunder, dass inzwischen Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Landkreis nach Taufkirchen kommen, um hier Tischtennis zu spielen. Jeder ist eingeladen, mal beim Training vorbeizukommen. Von anderen Vereinen abgeworben wird niemand. "Das gehört sich einfach nicht", sagt Oliver Steinbeck.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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