Soziale Stadt:Ein Sieg für Sport und Geldbeutel

Soziale Stadt: Wenn an der Pappelstraße die neue Grundschule gebaut wird, fällt der Sportplatz weg. Den Vereinen fehlt dann die Trainingsfläche. Deswegen sucht die Gemeinde nach Alternativen. Am Postweg tun sich neue Möglichkeiten auf.

Wenn an der Pappelstraße die neue Grundschule gebaut wird, fällt der Sportplatz weg. Den Vereinen fehlt dann die Trainingsfläche. Deswegen sucht die Gemeinde nach Alternativen. Am Postweg tun sich neue Möglichkeiten auf.

(Foto: Claus Schunk)

Taufkirchen könnte günstig zu einem Kunstrasenplatz kommen. Mit Hilfe des Städtebauförderprogramms könnte der am Postweg entstehen. Damit würde ein Engpass nach dem Bau der Grundschule behoben.

Von Ljubo Herceg und Iris Hilberth, Taufkirchen

Auf dem Eckgrundstück zwischen Pappelstraße und Lindenring, wo sich derzeit noch ein Sportplatz befindet, soll bald die neue Taufkirchner Grundschule stehen. Ein ebenerdiges Areal zum Sporttreiben wird es dort dann nicht mehr geben, denn der Gemeinderat hatte sich im vergangenen Jahr dazu entschlossen, einer innovativen Idee der Planer zu folgen. So soll der neue, kleinere Schulsportplatz auf das Dach des Schulhauses gebaut werden. Für den Sportunterricht der Grundschule sollte das kein Problem sein, für die Vereine, die die derzeitige Sportanlage nutzen schon, weil ihnen schlichtweg diese Trainingsmöglichkeit abhanden kommt.

Jetzt deutet sich eine Lösung an, trotz knapper Haushaltslage den Vereinen eine Alternative anzubieten: Im Rahmen des Städteförderprogramms "Soziale Stadt" könnten Zuschüsse fließen, die einen Umbau der Sportanlage am Postweg ermöglichen würden.

Dieser Idee vorausgegangen, die die Verwaltung in der Bauausschusssitzung am Dienstagabend präsentierte, war ein Antrag der SPD-Fraktion im vergangenen November. Die Sozialdemokraten hatte der künftige Wegfall der Spielfläche für die Vereine keine Ruhe gelassen, sie forderten daher eine Überprüfung, inwieweit der jetzige Platz durch eine weitere Fläche ersetzt werden könnte. Auch eine Nutzungsoptimierung oder Verbesserung bestehender Anlagen konnte sich die SPD vorstellen. Die Gemeinde und das Team der "Sozialen Stadt" erkundigten sich daraufhin bei der Regierung von Oberbayern nach der Förderfähigkeit einer solchen Baumaßnahme.

Die Vereinsvertreter wären sehr glücklich

Die Antwort aus der Behörde stimmt die Verwaltung zuversichtlich. Das Sonderprogramm "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" des Bund-Länder-Programms der "Sozialen Stadt" sieht auch Sanierungen und den Ausbau von Gemeindebedarfs- und Folgeeinrichtungen der sozialen Integration und des sozialen Zusammenhalts vor. Darunter könnte auch ein neuer Sportplatz fallen. Wie der stellvertretende Bauamtsleiter Thomas Beer erläuterte, erfolge ein solcher Zuschuss als Projektförderung im Wege der Anteilfinanzierung. Damit könnten 90 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden. "Der entfallende Sportplatz am Ahornring wird vorrangig vom SV Internationale Taufkirchen als Verein mit überwiegend ausländischen Mitgliedern genutzt, der unter anderem auch integrative Zwecke verfolgt", so Beer weiter.

Die Regierung von Oberbayern hatte auch bereits einen konkreten Vorschlag, wie das Geld investiert werden könnte. Sie empfiehlt der Gemeinde, das bestehende Hauptspielfeld aus Naturrasen am Postweg in einen Kunstrasenplatz umzubauen, der ganzjährig zur Verfügung stehen würde. Darüber zeigte sich nicht jeder im Ausschuss begeistert, die Vereine hingegen begrüßen offenbar eine solche Option. Bürgermeister Ullrich Sander berichte von einem Treffen, bei dem sich die Vereinsvertreter positiv geäußert hätten, "die wären sehr glücklich über einen Kunstrasen", sagte er. Zudem seien sogar Gebäude teilweise förderfähig, was der Gemeinde zusätzlich Kosten sparen würde. Thomas Beer ergänzte: Der Trainings- und Spielbetrieb sei im Sommer mit fünf statt bisher sechs Plätzen gerade noch realisierbar, im Winter hingegen würde die Reduzierung große Probleme bereiten. "Die Schaffung eines zweiten Kunstrasens würde die Situation deutlich entschärfen", betonte Beer.

Mit 21 zu 3 Stimmen stimmt der Bauausschuss schließlich zu, die Idee weiter zu verfolgen. Die Verwaltung wird nun die anfallenden Kosten für einen solchen Umbau am Postweg prüfen und eine Förderung beantragen. Dann wird der Gemeinderat beschließen, ob das Projekt umgesetzt wird.

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