Naturbelassen und energetisch in Holz, oder sicher und pflegeleicht in Beton - zwischen diesen beiden Varianten hat sich in seiner jüngsten Sitzung der Sauerlacher Gemeinderat entscheiden müssen, als es um die Baustoffwahl für die neue Mensa der Friedrich-von-Aychsteter-Grundschule ging. Entgegen einem im Februar gefassten Beschluss im Bauausschuss, der - verkürzt - lautetet "so viel Holz wie möglich", hat sich der Gemeinderat nun doch mehrheitlich für Beton entschieden. Grund für das Umdenken: Statiker Udo Seebach hatte im September im Bauausschuss Sicherheitsbedenken geäußert, sollte die Mensa, vornehmlich deren zwölf Quadratmeter großes Flachdach in Holzbauweise gefertigt werden. Gefahr in Verzug sei, wenn viel Schnee auf dem Dach liege, wobei Seebach einen möglichen Spitzenwert von 413 Kilogramm pro Quadratmeter nannte. Zudem sei bei Flachdächern ein Wasserstau nicht selten, und ein solcher sei 2006 der Auslöser für die Tragödie in Bad Reichenhall gewesen, als das Dach der Eislaufhalle einbrach.
War diese Darstellung des Statikers schon Grund genug für einige Gremiumsmitglieder, ihre Präferenz für Holz aufzugeben, ließen sich andere von einem weiteren Problem umstimmen: Jede Fuge sei ein Problem- und Wartungsfall, warnte der Statiker vor dem Hintergrund der Tatsache, dass zwei unterschiedliche Baustoffe miteinander verbunden werden müssten, wenn die Mensa aus Holz mit dem gemauerten Schulhaus verbunden würde.
Von allen Argumenten nicht überzeugen ließen sich Axel Horn (Grüne) sowie Paul Fröhlich, Robert Lechner und Alexandra Killer (alle CSU), wobei sich vor allem Killer enttäuscht von der Kehrtwendung zeigte, war der ursprüngliche Beschluss doch auf ihre Initiative zurückzuführen. Die Mehrheit aber wollte auf Nummer sicher gehen. Sie hätten gerne Holz, aber wollten sich nicht gegen den Rat eines Statikers stellen, sagten fast wortgleich Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) und Wolfgang Büsch (Grüne).