Sauerlach:Strom vom Rathausdach

Die Gemeindeverwaltung ist autark - bei gutem Wetter

Wenn heute in ganz Sauerlach der Strom ausfiele, im Rathaus würde noch Licht brennen, die Sachbearbeiter könnten online bleiben, und auch die Kaffeemaschine würde noch funktionieren. Möglich macht dies seit Kurzem eine Fotovoltaikanlage inklusive Speicher und Notstromsystem auf dem Rathausdach, die sich die Gemeinde 92 581,50 Euro hat kosten lassen. Installiert wurde die Anlage von Alfred Unterholzner, Inhaber der Solartechnik Sauerlach.

Dunkle Regenwolken ziehen an diesem Abend über die Gemeinde, als Unterholzner den Mitgliedern des Gemeinderats die Technik des im Keller untergebrachten Wechselrichters erklärt. "Heute ist ein schlechter Tag", sagt der Solartechnik-Experte angesichts der wenigen Sonnenstrahlen, die von den Solarzellen eingefangen werden. Die gespeicherte Sonnenenergie ist am Ende des Tages bereits aufgebraucht, wenn die Kommunalpolitiker wenig später im ersten Stock des Rathauses für ihre Sitzung das Licht anknipsen, dann kommt die Energie dafür aus dem Netz.

Bei einem Volllastbetrieb halten die 14,4 Kilowattstunden starken Akkus circa zwölf Stunden. Im Idealfall deckt die Sonnenenergie den Eigenverbrauch komplett ab, lädt die Akkus voll, und wenn auch danach noch Energie vorhanden ist, wird sie ins Netz gespeist und entsprechend vergütet. Und wenn die Technik mal streiken sollte, Unterholzner und sein Solartechnik-Betrieb sind nicht weit. Oder wie Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) augenzwinkernd sagte: "Wir sind froh, dass der Alfred den Zuschlag bekommen hat, denn wir wissen, wo er wohnt."

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