Sanierungsmaßnahme:Undichte Stellen

Sanierungsmaßnahme: Die Seen im Unterhachinger Sportpark wurden Anfang der Neunzigerjahre künstlich angelegt. Inzwischen ist die Folie am Grund undicht.

Die Seen im Unterhachinger Sportpark wurden Anfang der Neunzigerjahre künstlich angelegt. Inzwischen ist die Folie am Grund undicht.

(Foto: Claus Schunk)

Die beiden künstlichen Seen im Sportpark Unterhaching verlieren Wasser. Deshalb werden sie nun ausgepumpt und saniert

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die beiden kleinen Seen im Unterhachinger Sportpark verlieren Wasser - und das schon seit einigen Jahren. Der Grund ist eine undichte Folie am Grund der künstlichen Gewässer. Bislang konnte der Verlust durch eine Grundwasserpumpe ausgeglichen werden, sodass von außen betrachtet alles ganz normal aussah. Doch hat das Landratsamt nun eine maximale Fördermenge für den Wasserzulauf festgesetzt, die Verwaltung im Unterhachinger Rathaus rechnet noch dazu mit einer weiteren natürlichen Zersetzung der Folie. "Die Verluste können nicht mehr aufgefangen werden", teilte die Bauabteilung mit. Der Bauausschuss sowie der Finanzausschuss stimmten daher einer kompletten Sanierung der beiden Seen zu. Voraussichtlich wird die Maßnahmen die Gemeinde etwa 800 000 Euro kosten.

Errichtet wurden die beiden Teiche 1992 beim Bau der gesamten Sport- und Freizeitanlage "Sportpark". Damals wurden 130 000 Quadratmeter eines alten Kiesgrubengebietes überplant und kultiviert. 16 000 heimische Bäume und Sträucher gepflanzt, Grünanlagen und Spazierwege geschaffen, sowie Feucht- und Trockenbiotope und eben die kleinen Seen angelegt. Doch so alt wie die Anlage ist eben auch die Folie in den Gewässern, und so war es eine Frage der Zeit, dass sie irgendwann einmal schlapp macht. Gerade bei Trockenperioden verschlechtere sich die Wasserqualität in den Seen, so die Verwaltung.

Das will natürlich im Gemeinderat niemand. Auch sieht man den größeren der beiden Seen weiterhin als Löschteich. Vor 15 Jahren ist er bei einem Waldbrand im Perlacher Forst tatsächlich von einem Löschhubschrauber zur Wasseraufnahmen genutzt worden. Die Einsatzzentrale habe sich auch ausdrücklich für den Erhalt der Seen ausgesprochen, berichtet die Bauabteilung.

Das Wasser muss nun zunächst abgepumpt werden, dann gilt es etwa 1 500 Quadratmeter Schlamm heraus zu baggern und schließlich zu entsorgen. Aus Naturschutzgründen kann dies frühestens Ende August erfolgen und sollte bis Mitte Oktober erledigt sein. Dieser Zeitraum ergibt sich aus den Laichzeiten der Amphibien sowie deren Suche nach einem Winterquartier.

Bevor man aber in Unterhaching loslegen kann, die 5100 Quadratmeter große Folie im Untergrund des Sportpark-Geländes auszutauschen, musste zunächst noch die Frage der Schlammentsorgung beantwortet werden. Das Bauamt spricht von einer "relativ schwierigen und zeitintensiven" Klärung. Inzwischen habe das Amt für Landwirtschaft in Pfaffenhofen aber zugestimmt, dass der Schlamm aus beiden Seen nach umfangreicher Analyse auf Feldern ausgebracht werden kann. Da die Grenzwerte von Düngemittel bei weitem unterschritten würden, müsse bei einer großflächigen Verteilung auf den Feldern diese Menge auch nicht in die Düngemittelbilanz des Landwirts aufgenommen werden. Allerdings bedarf es noch einer Genehmigung vom Landratsamt, da die beabsichtigte Fläche von 18 Hektar, auf die der Schlamm ausgebracht werden soll, die Grenze von 500 Quadratmetern überschreitet.

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