Haar steht im September womöglich ein Großereignis mit Zehntausenden Besuchern bevor. Der erst kürzlich gegründete Burschenverein bemüht sich darum, einen echten Knüller zu landen. Der Verein hat sich für das Dorffest des Bayerischen Rundfunks beworben und es bis in die Endausscheidung geschafft.
Größtes kostenloses Open-Air-Festival
Die Bayern-3-Party gilt als das größte kostenlose Open-Air-Festival in Bayern. Vergangenes Jahr kamen 65 000 Besucher in das fränkische Dorf Tiefenlesau, wo mit Rea Garvey und Olly Murs zwei Rock- und Pop-Größen auftraten. Sollte das Festival dieses Jahr am geplanten Termin Samstag, 10. September, tatsächlich in Haar über die Bühne gehen, würden als Live-Acts der deutsche Sänger und Songwriter Mark Forster ("Wir sind groß") und der belgische Sänger Milow dabei sein.
In den kommenden Tagen werden BR-Vertreter sich ein Bild von Haar machen. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) sprach am Dienstagabend im Hauptausschuss des Gemeinderats schon jetzt von einem "sehr großen Erfolg" des jungen Vereins. Man werde die Daumen drücken. Und: Sollte das Festival kommen, werde das Rathaus bereit sein, helfend "unter die Arme zu greifen".
Ein junger Verein
Die Haarer Burschen sind noch ein junger Verein. Während in vielen anderen Orten im Landkreis Burschen ihr 50- oder 100-jähriges Bestehen feiern, fanden in Haar erst in diesem Jahr eine ganze Reihe junger Männer zusammen, um einen Verein zu gründen. Der Vorsitzende Markus Weber berichtete, dass es zwar schon öfter Anläufe gegeben habe zu solch einem Burschenverein in Haar. Doch laut Mitteilung aus dem Rathaus waren die in Frage kommenden jungen Männer meist schon in anderen Vereinen sehr aktiv eingebunden. Das Interesse sei am Ende einfach zu gering gewesen. Doch diesmal war es anders. Bei der Maibaumwache fanden die Burschen zusammen.
Dabei standen die jungen Haarerinnen sogar ein Stückweit Pate für die Gründung. Denn auch die neue Deandlschaft ´D´wuidn Goaßn´ entstand in Zuge de Maibaumfeiern. Die Mädels hatten sich wie die Burschen zur Unterstützung der in die Jahre gekommenen Haarer Maibaumfreunde zur Wache vor dem Poststadel eingefunden. Schließlich wurde der Verein mit 22 Mitgliedern gegründet und ein Vorstand gewählt. Die Zahl der Mitglieder ist seitdem deutlich gestiegen.
Mittleweile wird an einigen Festen geplant: ein Faschingsfest, ein Weinfest, ein Johannifeuer - all das könnte es demnächst in Haar geben.
Der Burschenverein ist keine Burschenschaft
Wichtig ist den Burschen einer Mitteilung der Gemeinde zufolge, nicht in eine falsche Schublade gesteckt zu werden. Jegliche Art von Rassismus soll im Verein keinen Platz feinen. Man sei bunt aufgestellt, heißt es. Burschenvereine dürften nicht mit Burschenvereinigungen in einen Topf gesteckt werden. Das sei ganz etwas anderes. Mitglied kann jeder Bursche oder Mann werden, der unverheiratet ist und einen Bezug zu Haar hat. Mitmachen kann jeder der 16 Jahre alt oder älter ist. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 30 Euro im Jahr.
Vorsitzender der Haarer Burschen ist Markus Weber, Zweiter Vorsitzender Martin Zellner, Beisitzer sind Andreas Zellner und Alexander Thumann, Erster Kassier ist Dominik Dattoli, Zweiter Kassier Markus Hofmann und Schriftführer Valentino Andriollo.