Rettungsdienste in Unterhaching:Vorfahrt für die Feuerwehr

Rettungsdienste in Unterhaching: Halteverbotsschilder sollen in der Isartalstraße sicherstellen, dass die Feuerwehr im Ernstfall mit ihren Löschfahrzeugen durchkommt.

Halteverbotsschilder sollen in der Isartalstraße sicherstellen, dass die Feuerwehr im Ernstfall mit ihren Löschfahrzeugen durchkommt.

(Foto: Claus Schunk)

Weil abgestellte Autos Löschfahrzeugen häufig den Weg verstellen, erlässt die Gemeinde Unterhaching Parkverbote.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Am Ostermontag brannte in Unterhaching der Wald. Die Sache ging letztlich glimpflich aus, ganz einfach gestaltete sich der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr aber nicht. Denn der Löschzug hatte große Schwierigkeiten, überhaupt den Wald zu erreichen.

Wie Kommandant Christian Albrecht im Bauausschusses des Gemeinderats berichtete, waren die Straßen Richtung Waldparkplatz an der Isartalstraße derart zugeparkt, dass für die großen Fahrzeuge kein Durchkommen war.

"Zuerst haben wir es direkt über die Isartalstraße versucht, doch da standen die Autos so eng, dass nur noch ein kleiner Pkw durchpasste", schilderte Albrecht die Geschehnisse. Also musste der komplette Zug umkehren, die Feuerwehr versuchte es nun über den Pittingerplatz. Aber auch hier hatten die Anwohner dicht an dicht geparkt, sodass der Dreiachser mit dem großen Tank schließlich über die Wiese der Grünanlage sein Ziel ansteuerte. Die Isartalstraße, sagte Albrecht, sei schon öfter durch solche Engstellen aufgefallen.

Die Gemeinde will nun Abhilfe schaffen und durch Parkverbote an besonders heiklen Stellen vor allem Rettungsdiensten und dem Winterdienst in den kleinen Wohnstraßen mehr Luft verschaffen. Insgesamt sieben Bereiche haben Vertreter des Ordnungsamts gemeinsam mit Baubetriebshof und der Feuerwehr bei einer Durchfahrtprüfung ausgemacht, in denen nun Halteverbotsschilder aufgestellt werden sollen.

In der Isartalstraße betrifft es die Südseite gegenüber Hausnummer 25 und die Nordseite auf Höhe Hausnummer 17 bis 23. In der Karwendelstraße soll für den Winterdienst von Dezember bis Ende März die gesamte Ostseite von Autos freigehalten werden. Das gilt auch für die Robert-Koch-Straße zwischen Nordstraße und Lilienweg. Gar nicht mehr parken darf man künftig auch auf der Südseite der Oskar-von-Miller-Straße zwischen den Hausnummer 3a und 3b und auf der Nordseite zwischen den Nummern 6 und 8. Betroffen ist zudem die Lilienthalstraße bis zur Einmündung Isartalstraße und die Forststraße Richtung Osten bis zur Robert-Koch-Straße. Ein Halteverbot wurde auch für die Kapellenstraße zwischen den Hausnummern 13 und 15 beschlossen.

Beratungsresistente Anwohner

Dass die Anwohner sicher nicht begeistert sein werden, dass ihnen Parkraum weggenommen wird, weiß Wolfgang Ziolkowski, Leiter des Ordnungsamts. "Aber das ist keine Gängelung der Bürger, es geht um ihre Sicherheit", machte er klar. Es stellte auch keiner im Ausschuss diese Maßnahmen zur Verkehrsregelung infrage. "Da erübrigt sich jede Diskussion", sagte Harald Nottmeyer (SPD). Sein Fraktionskollege Sebastian Ruppert, der selbst bei der Feuerwehr aktiv ist, pflichtete ihm bei: "Wir fahren jeden Dienstag mit der Feuerwehr die Straßen ab. Einige Anwohner sind leider beratungsresistent."

Trotz wegfallender Parkplätze bleibt Ziolkowski recht entspannt. Wirkliche Parkplatznot gebe es in Unterhaching nicht, sagte er. Meist nur im Sommer seien die Straßen derart zugeparkt, im Winter merke man dann, dass viel mehr Stellplätze vorhanden seien, weil die Leute ihre Garagen mehr nutzten.

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