Residenzklinik geschlossen:Botox-Sprechstunde abgesagt - für immer?

Eigentlich dürfte wieder operiert werden, doch nun hat die umstrittene Residenzklinik die Pforten erst einmal dicht gemacht. Ob die Einrichtung überhaupt noch einmal öffnet, ist völlig unklar.

Dominik Hutter

Operieren ist offiziell wieder erlaubt - und trotzdem bleibt die umstrittene Residenzklinik bis auf weiteres geschlossen. Die private Schönheitsklinik am Odeonsplatz, gegen die das städtische Gesundheitsreferat Ende Juli wegen gravierender Hygienemängel Anzeige erstattet hat, begründet ihren Schritt auf ihrer Internetseite mit "Umstrukturierungsmaßnahmen".

Die Residenzklinik am noblen Münchner Odeonsplatz hat geschlossen - auf der Internetseite heißt es, bis auf weiteres. (Foto: lok)

Sprecherin Natascha Pex wollte am Mittwoch zunächst keine weiteren Auskünfte über die Schließung und den Termin einer möglichen Wiedereröffnung geben, kündigte aber nähere Informationen für Donnerstag an.

Die Klinik, die in Ärztekreisen umstritten ist und gegen die mehrere Klagen von Patienten laufen, war am vergangenen Freitag erneut vom Gesundheitsamt kontrolliert wurde, das sich zufrieden mit dem Zustand des Hauses und seiner Einrichtungen zeigte.

Inzwischen hat die Behörde auch die neu beschafften Einmal-Operationsbestecke akzeptiert, die die Klinik auf eigenen Wunsch künftig verwenden will - seit Mittwochmorgen wäre deshalb der normale Operationsbetrieb wieder möglich gewesen. Die Residenzklinik kündigt auf ihrer Internetseite an, sich um eine Lösung zu bemühen und verkündete ihren Kunden, die Raten für die Botox-Flatrate sowie für Hyaluron-Abo würden künftig nicht mehr abgebucht.

Ob das Krankenhaus überhaupt wieder eröffnet, bleibt offen - einige Sätze der Mitteilung lesen sich wie ein Abschied: Das Team bedanke sich für die Treue, die herzlichen Nachrichten und die Briefe.

© SZ vom 19.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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