Replik auf CSU-Aktion:Müller legt nach

Haars Bürgermeisterin attackiert die CSU im Realschulstreit

Von Bernhard Lohr, Haar

Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) hat sich in scharfer Form gegen den Vorwurf der CSU verwehrt, sie blockiere die Ansiedlung einer Realschule. Sie hält in einem offenen Brief CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer im Gegenzug "verantwortungsloses" Handeln vor. Dieser wisse als Mitglied des Arbeitskreises Schule, wie sehr sie als Bürgermeisterin um einen guten Standort für die Schule ringe. Der Bezirk sei im Moment nur bereit, ein Grundstück westlich des Bezirksguts zur Verfügung zu stellen. Der geeignetere Standort an der Kreuzung der B471 zur Leibstraße solle für eine Klinikerweiterung vorgehalten werden.

Die CSU hat angekündigt, von diesem Samstag an Unterschriften zu sammeln, um in der Schulfrage den Druck auf das Rathaus zu erhöhen. Sie wirft Müller vor, eine einmalige Chance zu vertun. Obwohl das Kultusministerium den Bau einer Realschule in Haar genehmigt habe, komme die Gemeinde nicht voran. Noch nicht einmal ein Standort sei gefunden, ließ die CSU verlauten. Der Gemeinde müsse es 12 bis 15 Millionen Euro wert sein, eine solche Schule an den Ort zu bekommen.

Bürgermeisterin Müller kritisiert, die CSU gaukle den Bürgern nur vor, dass 15 Millionen Euro eine belastbare Summe und "zudem ein Schnäppchen" seien. "Sagen Sie den Haarer Bürgern, welche Konsequenzen daraus folgen", sagt Müller. Welches Bad wolle die CSU schließen, wenn eine Wasserpumpe kaputt gehe? Welche Kinderbetreuungsplätze wolle die CSU einsparen? "Sagen Sie, welchem Verein Sie die Zuschüsse kürzen." Müller sagt, sie wolle eine Realschule, wenn die Finanzierung geklärt und ein guter Standort gefunden sei.

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