Recyclinganlage:Auf der Suche nach Schadstoffen

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Garching kündigt regelmäßige Messungen. Kritik an Containersiedlung für Arbeiter

Besonders die Geruchsemissionen sollen künftig rund um das Gelände der Umweltmeister an der Ingolstädter Landstraße geprüft und gemessen werden. Das hat der Garchinger Bauausschuss einstimmig beschlossen. Ansonsten erteilte er dem Änderungsantrag zur Gewerbeabfall- und Sperrmüllsortieranlage jedoch das bauplanungsrechtliche Einvernehmen. Zur Sprache kamen auch die schwarz aufgestellten Container, in denen Arbeiter untergebracht sind.

Die Umweltmeister oder RM-Recycling haben die Entsorgungsanlagen in Hochbrück im Mai 2017 übernommen. Schon zuvor war dem früheren Betreiber vom Landratsamt vorgegeben worden, die Gesamtanlage an den Stand der Technik anzupassen und die Änderungsverfahren dazu sukzessive durchzuführen. Das erfüllen die neuen Besitzer nun mit diesem Antrag. Unter anderem geht es darum, Staubentwicklung zu mindern, beispielsweise durch abgedichtete Übergänge in den Anlagen oder Hochdruckvernebelungsanlagen, die gleich einer Schneekanone sprühen und den Staub einfangen sollen.

Ingrid Wundrak (Grüne) wollte wissen, ob der Betrieb in Zukunft mehr Abfall sammle. Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) beruhigte sie jedoch, es werde bei 300 000 Tonnen im Jahr bleiben. Wundrak forderte auf jeden Fall, das Abwasser genauer zu untersuchen, "ob da was in die Kanalisation läuft, was wir nicht haben wollen". Außerdem erinnerte sie an die nicht genehmigten Container, die schon der Vorbesitzer aufgestellt hatte, um dort Arbeiter unterzubringen. Sie vermutete, dass es sich um Billigarbeiter handle, "die tun mir wirklich leid".

Der Bürgermeister bestätigte, dass es sich um illegale Wohnnutzung handle und das Landratsamt die Beseitigung der Container gefordert habe. Die neuen Eigentümer suchten jetzt nach einer Lösung. Wolfgang Fuchs, Geschäftsführer von RM-Recycling, sagte auf Nachfrage: "Wir suchen innerhalb der Unternehmensgruppe." Vielleicht gebe es da auch eine Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern. Er sagte aber auch, wenn die Container gleich wegmüssten, "dann wären auf einen Schlag 30 Arbeitsplätze weg". Denn die Leute könnten sich die Miete im Großraum München nicht leisten. "Wir sind dran", sagte Fuchs. Nach Auskunft des Landratsamts stimmen sich Stadt und Behörde nun hinsichtlich eines eventuellen Zeitaufschubs ab.

© SZ vom 14.07.2018 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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