Noch immer ist nicht endgültig geklärt, was mit dem großen Rest des 16 000 Quadratmeter großen Grundstücks in der Putzbrunner Waldkolonie passieren soll, das dem Landkreis München gehört und auf dem 2014 eine Asylbewerberunterkunft für 60 Flüchtlinge in Betrieb gegangen ist. Immerhin sind sich Landrat Christoph Göbel (CSU) und dessen Verwaltung sowie die Putzbrunner Gemeinderäte einig, dass dort soziale Einrichtungen und günstiger Wohnraum für Beschäftigte in Mangelberufen, etwa für Erzieher und Pfleger, entstehen soll. Doch all das bleibt weiterhin vage.
Zumindest die Planungen, wie die Gebäude dort angeordnet werden sollen und welche Geschossflächen entstehen, schreiten weiter voran. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Putzbrunner Bauausschuss schon mal, einer Anfrage der Landkreisverwaltung zu entsprechen und für eines des insgesamt fünf dort vorgesehenen Gebäude fünf Vollgeschosse zuzulassen; alle anderen sind mit drei Geschossen geplant. Daran soll laut Rathaus-Geschäftsleiter Michael Hohberg im Grunde nicht gerüttelt werden: "Die Ausschussmitglieder haben in der Sitzung klargemacht, dass vorerst nur eines der Gebäude größer gebaut werden darf." Allerdings wird auf Antrag des Grünen-Gemeinderats Volker Rentschler geprüft, ob ein weiteres Haus an der nördlichen Zufahrt der Parkstraße mit vier Vollgeschossen ausgewiesen werden kann.
Laut einem Vorentwurf des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum, den die Gemeinderäte im Februar gebilligt hatten, werden jene Bereiche des Grundstücks, die östlich des Asylbewerberheims liegen, folgendermaßen aufgeteilt: 2830 Quadratmeter sollen der Lebenshilfe zur Verfügung gestellt werden, die dort auf insgesamt 3190 Quadratmetern Geschossfläche in einem großen, dreistöckigen Komplex weitere Wohngruppen in unmittelbarer Nachbarschaft zu den bereits bestehenden Einheiten schaffen will.
Weitere 5780 Quadratmeter werden mit vier Gebäuden mit mehr als 5000 Quadratmetern Geschossfläche vermutlich mit Wohnungen bestückt, gemäß dem ursprünglichen Ansinnen sollen hier etwa Appartements für Senioren oder eben Unterkünfte für Pflegekräfte entstehen. Die Gemeinde Putzbrunn hatte ja bereits im Vorjahr versucht, das Gelände zu kaufen, doch der Landkreis lehnte dieses Ansinnen damals ab. Nun möchte man erreichen, dass zumindest eines der geplanten Häuser der Gemeinde zur eigenen Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
"In welchem Verhältnis altersgerechtes Wohnen und Unterkünfte für Beschäftigte in Mangelberufen auf dem Areal entstehen, kann zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht gesagt werden", so Geschäftsleiter Hohberg. Eines aber stehe fest: "Die Baugesellschaft München Land wird hier tätig werden." Es solle auch eine Tiefgarage unter dem Grundstück entstehen, hier seien die Planungen bereits in Angriff genommen. "Auch klar ist, dass sowohl der Landkreis, als auch wir als Gemeinde die in diesem Bereich möglichen Fördermittel so gut wie möglich ausschöpfen wollen", sagt der Geschäftsleiter.