Putzbrunn:Groteske Wendung

Lösung für Winterholler-Grundstück wieder in weiter Ferne

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Etwa zehn Jahre wird nun schon geplant, verhandelt und wieder verworfen - in der Debatte darüber, was auf dem Winterholler-Grundstück in der Putzbrunner Waldkolonie nun tatsächlich gebaut wird, ist jedoch auch weiterhin kein Ende absehbar. Und das, obwohl der Bauausschuss der Gemeinde einem Plan des Investors, der Peters GmbH, schon im Juli 2016 seine Zustimmung erteilt hatte. Der damals gebilligte Entwurf sah für das über 6000 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke Ottobrunner/Oedenstockacher Straße drei Gebäude vor, in denen insgesamt rund 50 Wohneinheiten entstehen sollten. Offen waren damals nur noch die Parkplatzsituation und der Standort für eine Ein-, beziehungsweise Ausfahrt der vorgesehenen Tiefgarage. Doch nun, knapp zwei Jahre später, ist der damals vorherrschende Optimismus, dass dieser Plan schon bald realisiert werden könnte, auch schon wieder verflogen. Denn die Peters GmbH bat nach der Erstellung eines Bebauungsplanentwurfes durch die Verwaltung nicht nur um weitere Gespräche bezüglich Positionierung und Ausgestaltung der Baukörper, sondern legte nun auch noch einen völlig veränderten Entwurf vor. Anstatt drei Mehrfamilienhäuser sieht dieser Plan sieben Gebäude vor, die mehr als 70 Wohnungen in verschiedenen Größen beinhalten sollen. Die Gebäude sind der aktualisierten Skizze zufolge zwar lockerer gruppiert, Bauausschuss und Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) gehen die Pläne dennoch zu weit: "Auch wenn Herr Peters von Optimierung redet und die Meinung vertritt, dass das Grundstück eine solche Bebauung hergibt, wollen wir das in der vorgelegten Form so nicht haben", sagt der Rathauschef auf SZ-Nachfrage.

Die Knackpunkte seien einerseits das nun fünf- statt zuvor vierstöckige Gebäude an der südwestlichen Ecke des Grundstückes, die von 0,97 auf 1,2 gestiegene Geschossflächenzahl und die weiterhin nicht hinreichend gelöste Frage nach der Tiefgaragenzufahrt. Außerdem sei die Bebauung im Norden zu nah an der Straße. "Da muss noch ein Grünstreifen eingeplant werden", sagt Klostermeier, der nach dem nunmehr fünften Anlauf des Investors, eine Lösung auf den Weg zu bringen, den Druck erhöht: "Wenn er unsere Anregungen nicht in seine Pläne einarbeitet, stellen eben wir einen Bebauungsplan auf."

Es wäre das aus Sicht des Investors bittere Ende einer Kontroverse, die spätestens durch die neueste Entwicklung fast schon groteske Züge annimmt. Für Aufsehen hatte insbesondere der zweite Bebauungsentwurf 2011 gesorgt: Es sollten Vollsortimenter, Getränkemarkt, Drogeriemarkt, sieben Maisonettewohnungen und sechs Reihenhäuser entstehen. Aus Angst vor dem zu erwartenden Verkehrschaos gründete sich eine Bürgerinitiative gegen die Pläne; daraufhin zog der Investor den Plan zurück.

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