Putzbrunn:Aus der Tonne geholt

Putzbrunn kehrt zurück zu den ursprünglichen Plänen für seine Ortsumfahrung

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Das Hohenbrunner Intermezzo ist vorbei, womit die Nachbarn in den politischen Gremien Putzbrunns jetzt in Bezug auf den letzten fehlenden Teil ihrer Ortsumfahrung wieder zur Tagesordnung übergehen können. Nachdem der Gemeinderat Hohenbrunn zuletzt zum wiederholten Mal und offenbar endgültig abgelehnt hatte, dass diese Straße um den Ortskern Putzbrunns durch sein Gebiet verlaufen solle, debattierte der Bauausschuss am Mittwochabend darüber, welche Trasse man nun verfolgen solle. Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) machte klar, dass er des Herumeierns in dieser Frage endgültig müde ist: "Sie müssen jetzt endlich klare Kante zeigen und sagen, wo Sie hinwollen", sagte er den anwesenden Gemeinderäten. "Es kann nicht sein, dass wir diese Springprozession fortsetzen." Zumindest im Ausschuss taten ihm die Mandatsträger den Gefallen, mit fünf zu zwei Stimmen entschied sich das Gremium, den ursprünglichen Plan, eine Umfahrung innerhalb der A 99 nahe am Ortskern zu verfolgen, wieder aufzunehmen (Trasse A).

Die Voraussetzungen waren klar: Trasse C2 war von Hohenbrunn abgelehnt worden, Trasse B bei einer Machbarkeitsstudie zum Jahreswechsel durchgefallen, Trasse C ist wegen eines notwendigen Brückenbauwerks über die Autobahn A 99 zu teuer. Bleibt im Prinzip nur die Variante A, die nahe am Ort parallel zur Autobahn von der Anschlussstelle Putzbrunn/Hohenbrunn bis zum Grasbrunner Kreisel führt. Dabei handelt es sich um jene Straßenführung, die vom Gemeinderat 2013 bereits in den Flächennutzungsplan aufgenommen worden war; nach der Kommunalwahl hatte das neu zusammengestellte Gremium jedoch das Thema noch einmal auf die Agenda gebracht, sehr zum Ärger des Bürgermeisters, der mit den Grundstücksverhandlungen über diese Trasse nach eigener Aussage schon kurz vor dem Abschluss gestanden hatte.

Dass man nun ein weiteres Jahr verloren hat und womöglich mit dem ein oder anderen Grundeigentümer Probleme bekommen wird, wieder auf den bereits erreichten Verhandlungsstatus zu kommen, brachte den Grünen Volker Rentschler auf die Palme: "Dabei hat unsere Reputation gelitten, wir haben uns in unserer Verhandlungsposition geschadet. Da wurden viele Jahre Arbeit in die Tonne getreten und jetzt wird sie wieder hervorgeholt."

Die beiden CSU-Repräsentanten im Bauausschuss, Eduard Fritz und Alfons Meßner, betonten unisono, die Unterbrechung des Verfahrens sei notwendig gewesen, um sich rückzuversichern, dass es zur Trasse A tatsächlich keine Alternative gebe. "Jetzt muss es selbstverständlich mit dieser Variante weitergehen", sagte Fritz.

Davon zeigten sich Martina Hechl (Gemeinschaft pro Putzbrunn) und Josef Jakob (Freie Wähler) nicht überzeugt. Beide setzen allerdings Hoffnungen in die neuerdings wieder heiß diskutierte Parallele zur Autobahn A 99, die womöglich von Aschheim bis Putzbrunn und darüber hinaus in Richtung Süden bis zur A 8 verlaufen könnte. "Ich denke, wir sollten warten, bis sich der Landkreis entscheidet", sagte Jakob.

Edwin Klostermeier widersprach: "Ich bin der Meinung, wir sollten unsere Planungen vorantreiben. Wenn der Kreis die Parallele plant, wird er unsere Vorstellungen übernehmen."

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