Pullach:Zierkirschen statt Winterlinden

In der Habenschadenstraße fordern Pullacher andere Bepflanzung

Von Melanie Artinger, Pullach

Der Ausbau der Habenschadenstraße ist abgeschlossen, es wurden eine neue Wasserleitung, Fernwärmeanschlüsse und ein zusätzlicher Regenwasserkanal verlegt. Damit diese Arbeiten durchgeführt werden konnten, musste die Allee von sechsundzwanzig Lindenbäumen gefällt werden. Nun steht eine Neubepflanzung mit Linden auf der Ostseite unmittelbar bevor, doch die Anwohner haben Bedenken und wollen lieber Zierkirschen.

Anfang 2015 hatten die Mitarbeiter der Verwaltung noch nach Möglichkeiten gesucht, einen Teil des alten Baumbestandes zu erhalten. Es gab den Vorschlag, die Straße zu verlegen und nur eine Seite der Allee zu fällen. Doch schließlich mussten die Bäume für den massiven Ausbau gefällt werden. Ein Großteil der alten Linden sei ohnehin beschädigt, stellte damals ein Experte vom Bund Naturschutz fest. Die Mehrheit des Gemeinderats befürwortete daher einen Kahlschlag mit anschließender Neupflanzung an der Ostseite. Zuletzt wurden zehn Baumschutzmulden aus Beton, gefüllt mit Substrat und abgedeckt mit gusseisernen Gittern, im Gehweg angelegt. Weil sie eine Bepflanzung mit Zierkirschen bevorzugen würden, haben die Anwohner Unterschriften gesammelt. Ihr Argument: "Sie blühen, sind nicht sehr groß und spenden Schatten." Ralph Baasch vom Umweltamt sieht das anders: Im Gegensatz zu den Zierkirschen sei die Winterlinde ein heimischer Baum und eine Bienenweide. Die gewählte Lindensorte werde höchstens fünfzehn Meter hoch und sei fast frei von Läusen, wodurch das Herabtropfen von Honigtau auf parkende Autos reduziert werde.

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