Pullach:Sechs Blicke in die Zukunft

Pullach: Der eingeschossige Flügel der Grundschule zum Pausenhof wird aufgestockt.

Der eingeschossige Flügel der Grundschule zum Pausenhof wird aufgestockt.

(Foto: Angelika Bardehle)

Wie sieht die Entwicklung von Pullach aus? Planer stellen ihre Varianten vor

Von Melanie Artinger, Pullach

Wie sieht die Zukunft der Gemeinde Pullach aus? Der Ortsentwicklungsplan nimmt langsam konkrete Formen an. Auf Basis einer Bestandsaufnahme sowie der unter Beteiligung der Pullacher Bürger formulierten Leitziele hat das Büro Terrabiota sechs Planungsszenarien für die Isartalgemeinde entworfen. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die Pullacher Grund- und Mittelschule.

Die Fläche des Grundschulgebäudes reicht nicht aus, um alle 15 Klassen adäquat unterrichten zu können, und auch die Mittelschule an der Kagerbauerstraße ist zu klein. In den Gebäuden der Grundschule sind noch der Hort, die Musikschule, die Freizeitstätte "Freiraum 2" sowie VHS-Räume untergebracht. Auch für diese Institutionen muss der Ortsentwicklungsplan eine Lösung vorsehen. Für die Grundschule werden zwei Flächen in der Ortsmitte in Betracht gezogen: das bisherige Gelände und das Grundstück, auf dem die Mittelschule steht. Für diese werden insgesamt sechs Standorte untersucht.

Das erste Szenario sieht einen Umbau beider Schulen an ihrem jetzigen Standort vor. Dies wird vom Planungsbüro als "keine dauerhaft zukunftsfähige" und zudem als die teuerste Lösung beurteilt. Eine "Schul-Rochade", ein Umzug beider Schulen in das jeweils andere Schulgebäude, ist das zweite Szenario. Dies sei eine günstige und schnell realisierbare Variante.

Die folgenden vier Szenarien haben alle gemeinsam, dass die Grundschule auf das Grundstück, auf dem sich derzeit die Mittelschule befindet, verlagert wird. Dadurch wird eine Folgenutzung des bestehenden Grundschulgebäudes durch Musikschule, VHS und Jugendfreizeitstätte ermöglicht. Für die Mittelschule bedeutet das einen Neubau. Vier Standorte kämen dafür in Betracht. An Stelle der Sportflächen des Gymnasiums, zum Beispiel. Diese würden dann nach Norden auf das IEP-Gelände verschoben und so ein "Schulzentrum mit interessanten Synergieeffekten" mit Blick auf die Sportflächen entstehen. Auch ein Neubau auf der Kuhwiese biete diese Effekte, bedeute aber auch eine ungünstige Lage zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf den Seitnerfeldern hingegen ist ein Neubau laut Terrabiota "eher ungünstig". Das letzte, sehr zeitaufwendige Szenario sieht einen Neubau auf dem Grundstück des Hallenbads vor.

Aufgrund überalterter Technik kann das Freizeitbad nur noch fünf Jahre lang betrieben werden, es ist nicht mehr sanierbar. Je nachdem, an welchem Standort die Schulen realisiert werden, gibt es drei mögliche Areale für einen Neubau. So könnte das Bad auf der Liegewiese am jetzigen Standort oder auf der Kuhwiese errichtet werden. Problematisch ist dabei jedoch immer der Lärmschutz.

Für die Nahversorgung in der Ortsmitte käme ein Lebensmittelmarkt auf der Bahnhofs- oder Maibaumwiese in Frage. Freie Flächen wie die Seitnerfelder oder Hans-Keis-Straße, nördlich der Isarspatzen, sehen die Szenarien als mögliche Lage für zusätzliche Kitas oder Senioren-Wohnen an. Das BND-Gelände wird in diesen Planungen nicht beachtet, da nicht absehbar ist, wann die Flächen in die kommunale Planungshoheit übergehen.

Der Gemeinderat berät jetzt in einem Workshop über eine Priorisierung der Varianten. Dies ist auch Ziel der dritten Bürgerwerkstatt am 22. Oktober. Mit den Ergebnissen aus beidem wird sich das Gremium in einer öffentlichen Sitzung am 8. November befassen.

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