Pullach:Rücktritte Rathaus

In der Verwaltung rumort es - der Personalrat gibt auf

Die Beschäftigten im Pullacher Rathaus stehen seit Anfang der Woche ohne Personalrat da. Das fünfköpfige Gremium erklärte Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) nach der Personalversammlung am Montag seinen Rücktritt. Öffentlich wurde dieser Umstand bei der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend. FDP-Gemeinderat Alexander Betz wollte von Tausendfreund wissen, ob der Rücktritt des Personalrats tatsächlich stattgefunden habe; die Bürgermeisterin bestätigte den Vorfall, wollte zu den Gründen der Arbeitnehmervertretung aber keine Angaben machen. Auch in der nichtöffentlichen Sitzung, die im Anschluss stattfand, wurde das Thema nicht weiter diskutiert, wie ein Gemeinderat der Süddeutschen Zeitung  sagte.

Spekulationen über Unzufriedenheit in Teilen der Rathaus-Belegschaft kochen in Pullach immer wieder hoch. Zuletzt verließ Kämmerer Michael Aßmus nach nur einem Jahr im Amt, sichtlich entnervt von den Dauerquerelen in den Haushaltsberatungen, die Gemeindeverwaltung. Die wichtige Stelle des obersten Finanzverwalters ist noch nicht nachbesetzt.

Öffentlich wollte sich niemand aus dem Pullacher Gemeinderat zu dem nun erfolgten Rücktritt der Personalräte äußern. Dies liegt wohl auch daran, dass ein Gespräch zwischen Bürgermeisterin Tausendfreund und den fünf betroffenen Angestellten noch in dieser Woche geführt wird. "Aber es gibt schon länger Anzeichen, dass es in der Belegschaft rumort", sagt ein Gemeinderat, der namentlich nicht genannt werden will. Innerhalb der Belegschaft seien die Strukturen nicht klar geregelt, zu viele Abteilungs- oder Teamleiter würden eine "notwendige Abstimmung und Effizienz" verhindern. "Es ist ganz klar, dass in der Rathausverwaltung eine Ebene fehlt, die ordnet und strukturiert", sagt er.

© SZ vom 19.10.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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