Pullach:Mit Energie zum Ziel

Pullach: Dass die Gemeinde die Geothermie nutzt (das Foto zeigt die dritte Bohrung 2011), ist mit ein Verdienst der Agenda-21-Gruppe.

Dass die Gemeinde die Geothermie nutzt (das Foto zeigt die dritte Bohrung 2011), ist mit ein Verdienst der Agenda-21-Gruppe.

(Foto: Claus Schunk)

Die Pullacher Agenda 21 blickt auf ihr 20-jähriges Bestehen zurück

Von Melanie Artinger, Pullach

Vor Kurzem hat sich die Europäische Union in einem weltweit verbindlichen Abkommen dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 rund 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990. In Pullach arbeitet die lokale Agenda 21 bereits seit zwei Jahrzehnten an einer umweltgerechten und zukunftsfähigen Entwicklung der Gemeinde. Das hehre Ziel: Bis 2050 soll in Pullach kein Gramm Kohlenstoffdioxin mehr die Luft verpesten, ausschließlich regenerative Energie zum Einsatz kommen und die Kommune komplett energieautark sein.

Ziele sind das eine. Doch wie sieht es mit vorzeigbaren Ergebnissen der Pullacher Agenda 21 aus? In den Augen von Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund hat sie bislang sehr gute Arbeit geleistet, in der Südgemeinde durch ihr Engagement an vielen Stellen "schon einiges bewegt und für viele nachhaltige Ideen und Konzepte gesorgt". Aber auch das Pullacher Agendateam ist mit dem bislang Erreichten durchaus zufrieden. Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens wirft die Gruppierung um Sprecher Bert Eisl in ihrer Jubiläumsschrift den Blick zurück auf ihre bisherigen Projekte.

Über das Umweltamt ist die Pullacher Agenda 21 mit ihren drei Arbeitskreisen "Energie und Klimaschutz", "Ortsentwicklung und Natur" sowie "Verkehr" gut mit dem Rathaus vernetzt. Das Rede- und Antragsrecht im Gemeinderat, wovon Agendateams in anderen Gemeinden und Städten nur träumen können, gibt den ehrenamtlichen Mitgliedern darüberhinaus die Möglichkeit, mit ihren Ideen auch Entwicklungen in ihrer Gemeinde anzustoßen und voranzutreiben. So zum Beispiel im Fall der Geothermie-Nutzung. Auf Initiative der Agenda hatte die Gemeinde im Jahr 2000 eine CO₂-Studie in Auftrag gegeben. Unter anderem sprach sich diese Studie für Maßnahmen zum Umstieg auf regenerative Energieformen aus. Damit war das Pullacher Geothermie-Projekt geboren. Im Dezember 2005 konnte die klimafreundliche Erdwärme erstmals genutzt werden. Seitdem seien so gut 54 000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart worden, heißt es in der Jubiläumsschrift.

Mittlerweile deckt das kommunale Versorgungsnetz der IEP die Hälfte des Gemeindegebiets ab und versorgt rund 1300 Pullacher Haushalte. Aber auch in anderen Bereichen ist die Gruppierung aktiv. Die Ausweitung der Tempo-30-Zonen als Beitrag zur Verkehrsberuhigung geht ebenfalls zurück auf eine Idee der Gruppierung zur Verkehrsberuhigung vor 15 Jahren. Viele Überlegungen des Arbeitskreises "Ortsentwicklung und Natur" sind in den derzeit entstehenden Ortsentwicklungsplan miteingeflossen.

So etwa hatten die Mitglieder des Arbeitskreises im Jahr 2011 Planskizzen für die Gestaltung einer erweiterten Ortsmitte entworfen. Diese sah unter anderem weniger Verkehr am Kirchplatz vor, mehr Grünflächen sowie eine Stärkung des Einzelhandels. Es müsste nur noch umgesetzt werden.

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