Pullach:Mehr Bedürftige, mehr Platz

Isartaler Tisch feiert Erweiterung mit einem "Tag der offenen Tür"

Von Christina Jackson, Pullach

Nach nur circa drei Monaten effektiver Bauzeit ist die sanierte Unterkunft des Isartaler Tischs einzugsbereit. Die Neueröffnung feiern Tafelgründer Johannes Schuster und seine Mitstreiter am Samstag, 10. Dezember, mit einem Tag der offenen Tür. Um 11 Uhr wird die Ausgabestelle in der Dr.-Gustav-Adolph-Straße 14 eingeweiht und ist dann bis 13 Uhr zu besichtigen. Schuster rief den Tisch im Jahr 2009 ins Leben. Seitdem arbeiteten die rund 50 Helfer in Räumen, die seit Bau des Hauses in den 50er Jahren fast unverändert geblieben sind. "Der Zustand der Immobilie war ziemlich desolat", sagt Schuster. Die beiden Wohnungen umfassen jeweils circa 50 Quadratmeter. Angesichts steigender Zahlen hilfebedürftiger Bürger war das zu klein. Mit Unterstützung des Vermieters, der Firma United Initiators, konnten die Tafelbetreiber zwei weitere Wohnungen mit rund 100 Quadratmetern Fläche belegen. Damit fühlt sich Schuster für den anhaltenden Andrang gerüstet. "Als wir unsere Hilfstätigkeit aufnahmen, nutzten gerade einmal sieben Menschen unser Angebot. Heute sind es etwa 170." Diese Kunden haben Schwierigkeiten, bei hohen Mieten und Lebenshaltungskosten über die Runden zu kommen. Zur optimalen Nutzung der Räume entfernten Bauarbeiter der beauftragten Münchner Firma Arteco Mauern und Säulen, um einen Durchbruch zu den benachbarten Wohnungen zu ermöglichen. Im Anschluss daran richteten sie zwei Meter große Fensterfronten zu einem länglichen, abgetrennten Bereich ein, an dem die Tafelkunden ihre Lebensmittel erhalten. Für jeden Lebensmittelbereich gibt es nun eine separate Theke. Die größte Fläche nimmt der Warteraum für die Kunden ein. Mehr als ein Viertel des Gebäudes ist für den Aufenthaltsraum vorgesehen. Dort ziehen die Tafelbesucher eine Wartemarke. Dank der Spende eines Möbelhauses gibt es neue Stühle. Farbliche Akzente setzen rote Rollos, Trennwände und Tischdekoration. In einem weiteren Raum befindet sich die Kleiderkammer. Im Vorfeld des Umbaus erhielt Schuster Unterstützung vom gratis mithelfenden Pullacher Architekturbüro Wülleitner.

An die Lebensmittel kommen die Helfer auch über persönliche Kontakte. Händler der Münchner Großmarkthalle sind ebenso unter den Lieferanten wie die örtlichen Supermarkt-Filialen, Bäckereien und Metzger.

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